
Die Tiroler Ärztekammer hat alarmierende Missstände bei der derzeitigen finanziellen Lage der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) festgestellt. Der Präsident der Tiroler Ärztekammer, Kastner, kritisierte die Untätigkeit der ÖGK, nachdem es seit einem Treffen im Oktober mit Kassenverantwortlichen keine Fortschritte gegeben habe. „Das Projekt zur Einführung eines Darmkrebs-Screeningprogramms ist in Gefahr“, warnte Kastner am Freitag. Es bestünde dringender Handlungsbedarf, um das Frühwarnsystem für Darmkrebs noch in diesem Jahr zu realisieren, wie tirol.orf.at berichtete. Problematiken mit der Finanzierung sind nicht nur in Tirol zu beobachten, sondern ebenfalls in Wien und der Steiermark.
Darmkrebs-Screening: Ein gefährdeter Lebensretter
Das geplante Pilotprojekt sieht vor, dass Personen zwischen 45 und 75 Jahren die Aufklärung über Darmkrebs und die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen erhalten. Der Präsident der Ärztekammer betonte, dass die Teilnahmequote an Darmspiegelungen momentan in Tirol nur etwa bei 20 Prozent liege, während in den USA 60 Prozent der Bevölkerung solche Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. „Mit einem optimalen Screening können bis zu 80 Prozent der Darmkrebsfälle verhindert werden“, erklärte Katrin Bermoser, die Stellvertreterin von Kastner. Sie fügte hinzu, dass die Darmspiegelung nach wie vor die „Goldstandard“-Vorsorgeuntersuchung bleibe, die der gesundheitlichen Prävention unerlässlich ist.
Eine Darmspiegelung ermöglicht nicht nur die Früherkennung von möglichen Krebsvorstufen, sondern kann auch gleichzeitig zur Entfernung von Polypen genutzt werden. Wie aus chirurgie-drkastner.at hervorgeht, wird eine Darmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr alle zehn Jahre empfohlen. Studien zeigen, dass regelmäßige Untersuchungen das Risiko für Dickdarmkrebs signifikant senken können, was die Dringlichkeit und Effizienz des Screeningprogramms unterstreicht.
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