KremsNiederösterreichWienWissen

Christa Hauer: Kunstikone und Aktivistin wird in NÖ gefeiert!

In der Landesgalerie Niederösterreich wird ab dem 12. April eine umfassende Ausstellung zu Ehren der verstorbenen Künstlerin, Galeristin und Aktivistin Christa Hauer eröffnet. Diese wird bis zum 1. März 2026 zu sehen sein und umfasst Werke aus dem ehemaligen Besitz von Hauer sowie eine Vielzahl an Kunstwerken von bedeutenden Künstler:innen, die sie gefördert hat. Gerda Ridler, die künstlerische Direktorin der Landesgalerie NÖ, hebt die bedeutenden Verdienste Hauers hervor, sowohl als Galeristin als auch als Verfechterin der Gleichstellung in der Kunstszene. Vertreter:innen des Landes betonen die Wichtigkeit dieser Ausstellung zur Würdigung Hauers Erbe und ihrer Einflussnahme auf die Kunstgeschichte.

Christa Hauer, geboren in eine kunstsinnige Familie, hatte eine bemerkenswerte Verbindung zur Kunst über Generationen hinweg. Ihr Großvater, Franz Hauer, war Wirt des historischen Griechenbeisl, dem ältesten Gasthaus in Wien, und unterstützte bedeutende Künstler wie Albin Egger-Lienz, Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Ihr Vater, Leopold Hauer, war ebenfalls in der Kunstszene aktiv und wirkte als Maler sowie Programmdirektor im Wiener Künstlerhaus. Christa selbst studierte bildende Künste in Wien und brach anschließend zu einem Aufenthalt in den USA auf.

Die Galerie im Griechenbeisl

Zusammen mit ihrem Ehemann Johann Fruhmann eröffnete Hauer die Galerie im Griechenbeisl, die von 1960 bis 1971 insgesamt 122 Ausstellungen veranstaltete. Während dieser Zeit bauten sie eine bedeutende Kunstsammlung auf, die nicht nur eigene Werke, sondern auch bemerkenswerte Arbeiten von Künstler:innen umfasste, die sie gefördert hatten. Ein großer Teil dieser Sammlung wurde den Landessammlungen Niederösterreich übergeben, wo sie auf rund 1.600 Werke erweitert wurde. Die Ausstellung in der Landesgalerie bringt diese bereitwillige Weitergabe von Kunst und Wissen in den Fokus.

Kurze Werbeeinblendung

Die Schau zeigt auch Arbeiten von namhaften Künstler:innen, darunter Martha Jungwirth, Richard Kriesche, Jürgen Messensee und Karl Prantl. Ein besonderes Highlight ist die Auswahl abstrakter Gemälde von Christa Hauer selbst, die einen tiefen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen bietet. Alexandra Schantl, die Kuratorin der Ausstellung, betont die Bedeutung von Christa Hauer als Aktivistin, die sich um die Gleichbehandlung von Künstlerinnen und Künstlern einsetzte und maßgeblich an der Gründung der Internationalen Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen (IntAkt) beteiligt war.

Ein nachhaltiges Vermächtnis

Nach der Schließung ihrer Galerie zogen Hauer und Fruhmann ins Schloss Lengenfeld bei Krems, wo sie ein Kulturzentrum etablierten. Nach dem Tod von Hauer ging das Schloss in den Besitz des Landes Niederösterreich über, wurde jedoch später verkauft und ist nun in Privatbesitz. Hauers Engagement für die Gleichstellung von Künstler:innen in der Kunstszene wird in der aktuellen Ausstellung eindringlich veranschaulicht, die sich sowohl mit ihrem Leben und Schaffen als auch mit der übergreifenden Rolle von Frauen in der österreichischen Kunstgeschichte beschäftigt.

Die österreichische Kunstlandschaft hat von 1945 bis in die 1990er Jahre durch eine Vielzahl von Strömungen, wie den Wiener Aktionismus und die feministische Avantgarde, bedeutende Entwicklungen erlebt. Christa Hauer war Teil dieser dynamischen Szene und steht mit ihrem Wirken in einer Reihe bedeutender Künstlerin, die nach dem Zweiten Weltkrieg einen wichtigen Einfluss ausübten. Ihren Platz in der Kunstgeschichte wird durch diese Ausstellung nachhaltig gewürdigt.

Zusätzlich zu der umfangreichen Schau ist Christa Hauers eigene Arbeiten bis zum 24. Mai in der Galerie Kopriva in Krems zu sehen, was ihren Einfluss und ihr Erbe weiter festigt.

Für weitere Informationen zur Ausstellung und den Werken von Christa Hauer können Interessierte die Webseiten der Kleinen Zeitung, der Kunstmeile und von Artvise besuchen.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Schloss Lengenfeld bei Krems, Österreich
Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
kunstmeile.at

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"