Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der chemischen Industrie treten in die sechste Runde ein, mit Spannungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern. Die letzte Arbeitgeberofferte liegt deutlich unter der Inflationsrate der letzten zwölf Monate, was Unmut unter den Beschäftigten und Betriebsräten hervorruft. Die Gewerkschaftsvertreter von PRO-GE und GPA, Alfred Artmäuer und Günther Gallistl, drohen mit Warnstreiks, falls keine Einigung erzielt wird.
Seit der vorherigen Verhandlungsrunde haben PRO-GE und GPA Betriebsversammlungen abgehalten und öffentliche Konferenzen mit Betriebsräten an den chemischen Standorten organisiert. Gestern fand eine Kundgebung am Wiener Stephansplatz statt, an der etwa 200 Teilnehmer teilnahmen. Die Gewerkschaften sind entschlossen, einen Abschluss oberhalb der Inflation zu erreichen und fordern eine faire Behandlung der Beschäftigten von den Arbeitgebern.
PRO-GE und GPA betonen ihre langjährige verantwortungsvolle Rolle in der Sozialpartnerschaft und fordern die Arbeitgeber auf, ebenso verantwortungsvoll zu handeln. Der bisherige Mangel an Kompromissbereitschaft seitens der Arbeitgeber wird kritisiert, insbesondere die Weigerung, eine Inflationsabgeltung zu gewähren. Die Gewerkschaften verlangen ein Ende dieser Hinhaltetaktik und drängen auf eine faire Einigung zum Wohle der Beschäftigten in der chemischen Industrie.