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Chaos an Wiens Schulen: 8.000 Erstklässler ohne Deutschkenntnisse!

Ein alarmierender Bericht von Niki Glattauer, einem ehemaligen Lehrer und Schuldirektor, hebt die besorgniserregenden sprachlichen Defizite bei künftigen Erstklässlern in Wien hervor. Laut Glattauer zeigt eine aktuelle Umfrage anlässlich der Schuleinschreibungen, dass 85 Prozent der neuen Erstklässler nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Dies betrifft rund 8.000 Kinder, die in diesem Jahr in Wiens Schulen eingeschult werden sollen. Diese Erkenntnisse sind nicht nur ein Weckruf für Schulen und Bildungseinrichtungen, sondern werfen auch Fragen zur sprachlichen Förderung in der frühkindlichen Entwicklung auf.

Ein konkretes Beispiel aus der Schilderung Glattauers illustriert das Ausmaß des Problems: Ein sechsjähriges rumänisches Mädchen kann bruchstückhaft auf die Frage nach seiner Heimatsprache antworten, während ein weiteres Kind, ein Mädchen mit österreichischer Staatsbürgerschaft aus einer türkischen Familie, nicht in der Lage ist, einen sinnvollen Satz zu bilden. Diese Fälle verdeutlichen, dass die Herausforderungen nicht nur auf Kinder mit Migrationshintergrund beschränkt sind, sondern auch österreichische Staatsbürger betreffen.

Fragen zur Sprachförderung

Glattauer äußert zudem seine Skepsis bezüglich der Wirksamkeit der Deutschförderungsmaßnahmen in Kindergärten. Er stellt die Frage, ob die Eltern, die Kindergärten oder die Learnings selbst unaufrichtig seien, wenn es um die Berichterstattung über den Stand der Sprachförderung geht. In diesem Zusammenhang wird auch ein Bericht über die Gratis-Nachhilfe in Wien zitiert, der aufzeigt, dass viele Kinder den Unterricht verweigern und sich sogar über die Lehrer lustig machen. Die gesellschaftlichen und finanziellen Konsequenzen dieser Problematik jedoch tragen letztlich die Steuerzahler.

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Die sprachlichen Fähigkeiten sind entscheidend für Lernprozesse und Bildungswege, auch für die soziale Teilhabe, wie auch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung in ihren Erklärungen betont. Sprachförderung in Bildungseinrichtungen ist demnach ein zentrales Element, das insbesondere Personen mit Migrationshintergrund bei ihrem Integrationsweg unterstützen soll. Ziel ist es, den Kindern eine solide Grundlage für ihren Eintritt in die Schule zu geben.

Maßnahmen zur Sprachförderung

Um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, setzt das Bildungssystem auf verschiedene Instrumente zur Sprachstandsfeststellung. Ab dem Kindergartenjahr 2019/20 wird ein bundesweit einheitliches Verfahren eingesetzt, das die Sprachkompetenz sowohl bei Kindern mit Deutsch als Erstsprache als auch bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache erfasst. Dabei kommen die Instrumente „BESK KOMPAKT“ und „BESK-DaZ KOMPAKT“ zum Einsatz, die von geschulten Fachkräften durchgeführt werden.

Ein verpflichtendes Übergabeblatt dokumentiert die sprachlichen Stärken und Förderbereiche jedes Kindes und muss bis Anfang September an die Grundschulen übermittelt werden. Diese systematischen Ansätze zur frühen Sprachförderung sollen sicherstellen, dass jedes Kind die notwendige Unterstützung erhält, um erfolgreich in die schulische Laufbahn zu starten. Jährliche Sprachstandsfeststellungen für Kinder ab dem dritten Lebensjahr sind Teil dieser Bemühungen.
(bmbwf.gv.at)

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