
Ein bedrohlicher Vorfall ereignete sich am Mittwochabend im 22. Bezirk von Wien, als ein mutmaßlich alkoholisierter Mann gegen 20:45 Uhr zwei Läufer angriff. Der Angreifer startete mit verbalen Attacken, bevor er einen 18-Jährigen mit einem Messer im Oberkörper verletzte. Der Verletzte erhielt umgehend Erstversorgung durch ein WEGA-Medic und wurde anschließend in den Schockraum eines Krankenhauses gebracht. Der Täter konnte mit einem Komplizen in verschiedene Richtungen flüchten, während die Polizei des Stadtpolizeikommandos Donaustadt und die WEGA eine umfassende Fahndung einleiteten. Bisher blieben diese Maßnahmen ohne Erfolg, doch die Ermittlungen laufen weiterhin intensiv. Die Polizei nimmt Hinweise aus der Bevölkerung, auch anonym, in allen Polizeiinspektionen entgegen.
Am selben Abend ereignete sich auch ein weiterer Vorfall in Wien-Favoriten. Bei einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern wurde ein 23-Jähriger durch Messerstiche verletzt, während ein 24-Jähriger Tritte und Schläge abbekam. Die mutmaßlichen Täter flohen vor dem Eintreffen der Polizei, und die genauen Gründe für den Streit sind bis dato ungeklärt. Beide Verletzten erhielten notfallmedizinische Versorgung und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Laut Angaben besteht für sie keine Lebensgefahr. Auch in diesem Fall sind die Ermittlungen im Gange.
Steigende Gewaltkriminalität
Die Vorfälle finden in einem Kontext steigender Gewaltkriminalität statt. Laut der Bericht des Bundeskriminalamts stiegen im Jahr 2023 die erfassten Straftaten um 5,5 % auf 5.940.667 Fälle. Dies ist der höchste Stand seit 2016. Besonders alarmierend ist der Anstieg in der Gewaltkriminalität, die 214.099 Fälle erreichte, was einem Anstieg von 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Erste Analysen zeigen, dass mehrere Faktoren für diesen Anstieg verantwortlich sind: Die erhöhte Mobilität nach dem Wegfall der Covid-19-Beschränkungen, wirtschaftliche und soziale Belastungen, insbesondere durch Inflation, sowie eine hohe Zuwanderungsrate. Die Aufklärungsquote für Straftaten lag 2023 bei 58,4 %, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu 2022 darstellt.
Mit diesen alarmierenden Statistiken und aktuellen Vorfällen wird deutlich, dass die Sicherheitslage in Wien ernst genommen werden muss, um der zunehmenden Gewaltkriminalität Einhalt zu gebieten.
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