Die Uraufführung der 9. Symphonie jährt sich am 7. Mai zum 200. Mal. Teile der Originalpartitur sind temporär im Wiener Theatermuseum ausgestellt. Wichtige Teile des 1. und 4. Satzes sowie korrigierte und ergänzte Passagen sind im einstigen Musikzimmer des Palais Lobkowitz zu sehen. Ein Großteil der Partitur befand sich im Besitz von Anton Schindler, der einen Teil an die Königliche Bibliothek zu Berlin verkaufte.
Die restlichen Artaria-Blätter wurden 1901 ebenfalls von der Königlichen Bibliothek erworben und digitalisiert restauriert. Bis zum 1. Juli sind nun Teile der Artaria-Blätter erstmals seit 1901 wieder öffentlich in Wien zu sehen. Der damalige Archivdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde und der Vorstand der Wiener Philharmoniker haben die Idee zur Ausstellung im letzten Jahr entwickelt.
Die Originalpartitur wurde von Beethoven auf qualitativ hochwertigem Büttenpapier niedergeschrieben. Rasuren und verschiedene Papierformate sind erkennbar, was die Bindung des Konvoluts bis heute verhindert. Die Ausstellung zeigt die Niederschrift nun auch in Berlin. Die Exponate werden bei optimalen Bedingungen unter Sicherheitsglas präsentiert.
Das Betrachten der Originale erfordert keine Samthandschuhe mehr, ein gründliches Händewaschen genügt. Die Generaldirektorin des KHM, Sabine Haag, betonte die Aura und den Zauber, der von einem solchen kulturellen Artefakt ausgeht. Die Wiener Philharmoniker sind der 9. Symphonie besonders verbunden, da einige Musiker, die später Gründungsmitglieder wurden, an der Uraufführung im Kärntnertortheater teilnahmen.