In Wien hat sich am Samstagnachmittag ein schockierender antisemitischer Vorfall ereignet, der während einer kontroversen Demonstration stattfand, an der rund 1.500 Personen teilnahmen. Diese Menschen protestierten gegen die Entscheidung, die FPÖ nicht mit Regierungsverhandlungen zu beauftragen. Laut Berichten von Krone.at und Puls24.at wurde einem 66-jährigen Mann in der Schrottgießergasse im Bezirk Leopoldstadt seine traditionelle Kopfbedeckung, der Schtreimel, gewaltsam vom Kopf gerissen. Diese Kopfbedeckung wird von verheirateten chassidischen Juden zu religiösen Festen getragen.
Der Täter flüchtete mit dem Schtreimel, doch die Polizei konnte kurze Zeit später zwei Jugendliche auffinden. Ein 17-jähriger Verdächtiger wurde wegen einer Ordnungsstörung angezeigt. Laut Polizeisprecher Markus Dittrich konnten keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Vorfall und der politischen Demonstration festgestellt werden. Die Kopfbedeckung wurde von einem Zeugen in einer Altkleider-Sammelbox gefunden und zurückgebracht. Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung in Wien wurde über den Vorfall informiert und wird, falls nötig, weitere Ermittlungen einleiten.
Ermittlungen im Gange
Die Polizei hat nach dem Übergriff eine Sofortfahndung eingeleitet, wobei die Beamten schnell reagierten, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Trotz der zeitlichen Nähe zur Demo betonte Dittrich, dass der Vorfall anscheinend nicht aus einem politischen Motiv heraus stattfand. Die Demonstration selbst war eine von mehreren, die zuletzt in Wien stattfanden und immer wieder in der Kritik stehen. Das Engagement der Polizei und die rasche Festnahme zeigen, wie ernst solche Vorfälle genommen werden müssen.
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