In Wien kam es zu einem besorgniserregenden Vorfall: Zeitgleich mit einer kontroversen Demonstration am Samstag, bei der rund 1.500 Menschen ihren Unmut gegen die Nichtbeauftragung der FPÖ mit Regierungsverhandlungen zum Ausdruck brachten, wurde ein 66-jähriger Mann in der Schrottgießergasse Ziel eines antisemitischen Übergriffs. Jemand riss ihm seinen Schtreimel, eine traditionelle Kopfbedeckung, vom Kopf und flüchtete mit dem Stück religiöser Kleidung. Die Polizei konnte dank einer sofortigen Fahndung einen 17-jährigen Österreicher als mutmaßlichen Täter ausfindig machen, der wegen Ordnungsstörung angezeigt wurde. Glücklicherweise fand ein Zeuge die Kopfbedeckung und gab sie dem ursprünglichen Besitzer zurück. Wie die Landespolizeidirektion Wien bestätigte, führt das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) möglicherweise weitergehende Ermittlungen durch, allerdings wurde kein Zusammenhang mit der zeitgleich stattfindenden Demo festgestellt, wie vienna.at berichtete.
Die Demonstration auf dem Heldenplatz, organisiert von der FPÖ, zielte darauf ab, gegen die Entscheidung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu protestieren, die Partei nicht mit Regierungsverhandlungen zu beauftragen. Dabei wurden mehrere Messer und eine Schreckschusswaffe von der Polizei sichergestellt, was zeigt, dass die Stimmung angespannt war. Teilnehmer skandierten Parolen wie „Nehammer muss weg!“ und zeigten mit Schildern ihre Missbilligung. Obwohl ursprünglich ein Marsch geplant war, wurde dieser von der Polizei aufgrund von Sicherheitsbedenken untersagt, was zu spontanen Versammlungen im gesamten Stadtgebiet führte. Diese wurden jedoch ebenfalls aufgelöst, jedoch gab es laut Polizeiberichten keine nennenswerten Festnahmen oder Übergriffe bei diesen Ereignissen, wie die Presse vermeldete.
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