Der Jugendwahn in der Film- und Theaterwelt macht auch vor den „Sonny Boys“ nicht halt, die ab dem 19. Dezember im Theater in der Josefstadt zu sehen sind. Dieses Theaterstück, basierend auf dem Film „The Sunny Boys“ von 1975, thematisiert die Herausforderungen des Schauspielerlebens und den schleichenden Verlust der Bühnenpräsenz durch jüngere Talente. Während die Figuren Al Lewis (Herbert Föttinger) und Willie Clark (Robert Meyer) durch jüngere Künstler ersetzt werden, präsentiert sich Meyer überraschend positiv. In einem Gespräch mit Heute verriet er: „Ich bin ein sehr glücklicher Schauspieler, weil ich in der Pension so viel spiele wie schon jahrelang nicht mehr und wunderbar beschäftigt bin.“ Meyer, der auf zahlreiche Auftritte in Wien und München zurückblickt, hat seine Texte noch fest im Griff, während Clark in der Geschichte zunehmend mit dem Alter und der Verbitterung kämpft.
Karriereschwierigkeiten und Freundschaft auf der Bühne
Die Handlung des Stücks spiegelt nicht nur den beruflichen Rückschlag wider, sondern auch die Chance auf eine letzte gemeinsame Präsentation. Ihr Manager überredet die beiden zu einem Auftritt, obwohl sie in der Vergangenheit nicht im Guten auseinandergegangen sind. Laut Meyer ist die Verbindung zwischen ihm und Föttinger im echten Leben jedoch stark: „Wir zwei verstehen uns wahnsinnig gut und freuen uns, zusammen zu proben und aufzutreten.“ Diese Harmonie trägt zur Aufführung und den Vibes des Stücks bei.
Ein interessanter Aspekt, der im Zusammenhang mit der Theaterproduktion und der darin behandelten Thematik steht, sind die Erkenntnisse von Clark und Mayer, die vor über zwei Jahrzehnten publiziert haben, dass zusätzliche Informationen beim Lernen oft mehr schaden als nützen. In ihrer Forschung stellen sie fest, dass überflüssige Inhalte Lernende ablenken können, was nicht nur die Kohärenz der Lehre stört, sondern auch das Behalten der Kerninhalte erschwert. Diese Erkenntnisse scheinen in der Theaterwelt eine Parallele zu finden, in der das Bewahren der Authentizität und des Wesentlichen auf der Bühne entscheidend ist, um das Publikum zu erreichen und zu fesseln, während das Talent der Darsteller weiterhin zentral bleibt.
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