
Die Alarmglocken läuten für die 24-Stunden-Betreuung in Österreich: Ein dramatischer Exodus von Betreuerinnen droht, wie Harald G. Janisch, Obmann der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung, eindringlich mahnt. Seit 2020 haben bereits 10.500 selbständige Betreuerinnen das Land verlassen, und die Politik bleibt untätig. Jansich erklärt: „Wir steuern auf einen Notstand in der Betreuung zig-tausender Menschen hin.“ Ein zentrales Anliegen ist die steigende Wertschätzung und faire Bezahlung für die Betreuerinnen, während die Förderung seit 2007 bei lediglich 550 Euro monatlich stagniert, was die finanzielle Belastung für viele nicht mehr tragbar macht, berichten APA-OTS.
Notstand in der Betreuung
Die rasant steigenden Lebenshaltungskosten machen es vielen Familien unmöglich, die 24-Stunden-Betreuung zu finanzieren. Janisch fordert dringend ein Umdenken in der Politik, um die bestehenden Rahmenbedingungen zu verbessern. „Wir sind einerseits auf die Betreuerinnen angewiesen, die tagtäglich für das Wohl unserer älteren Angehörigen sorgen. Anderseits erleben wir, dass die Unterstützung vonseiten des Staates nicht ausreicht“, so Janisch. Auch Experten wie Andreas Herz warnen vor der bevorstehenden Krise und fordern Maßnahmen, die seit Monaten im Sozialministerium liegen, endlich umzusetzen. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Bezahlung fairer gestalten, sondern auch die existierenden finanziellen Zuschüsse anpassen, wie Wirtschaftsbund Wien schreibt.
Und es wird noch dramatischer: Das Missverhältnis der finanziellen Unterstützung zwischen der 24-Stunden-Betreuung und der Pflege in Heimen ist unerhört. Während Pflegeplätze mit über 2500 Euro pro Monat subventioniert werden, verbleiben für die 24-Stunden-Betreuung nur 550 Euro – eine Ungerechtigkeit, die sich niemand leisten kann. Es ist an der Zeit, dass die Politiker handeln, bevor es zu spät ist. Die Betreuerinnen und ihre unersetzliche Arbeit müssen endlich die Anerkennung und die finanzielle Unterstützung erhalten, die sie verdienen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung