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Die Chefin von neunerhaus, Elisabeth Hammer, warnt eindringlich vor drohenden Kürzungen bei der Sozialhilfe in Wien, die erhebliche Auswirkungen auf die Wohnungslosenhilfe haben könnten. Kürzungen beim Fonds Soziales Wien stehen im Raum, was ihrer Meinung nach nicht nur die großen Herausforderungen im Bereich der Obdachlosigkeit verstärken, sondern auch neue Fälle von Wohnungslosigkeit produzieren könnte. "Ein strukturelles Sparen bei den Angeboten der Wohnungslosenhilfe ist eine große Gefährdung," äußert Hammer besorgt, während sie auf die steigenden Wohnkosten und die stagnierenden Einkommen hinweist. Eine Investition in die Wohnungslosenhilfe sei notwendig, um die Zahl der obdachlosen Menschen in Zukunft nicht steigen zu lassen, so Hammer, wie auch Kleine Zeitung berichtet.
Krise des leistbaren Wohnraums
Die Situation auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich weiter zu. Hammer beschreibt die momentane Lage als eine "Krise des leistbaren Wohnens". Steigende Mieten in Kombination mit stagnierenden Löhnen führen dazu, dass immer mehr Menschen Gefahr laufen, ihre Wohnung zu verlieren. Viele sind bereits in der Abwärtsspirale gefangen - ein Jobverlust oder eine Trennung kann schnell zur Wohnungslosigkeit führen. Hammer hebt hervor, dass die Zahl der obdachlosen Menschen in Wien alarmierend bleibt, und verwies darauf, dass wichtige Maßnahmen wie der "Wohnschirm", ein Projekt zur Unterstützung von Mietern, erhalten bleiben und idealerweise ausgebaut werden sollten. Das langfristige Ziel bleibt die Umsetzung des "Housing First"-Modells, das obdachlosen Menschen zunächst eine eigene Wohnung bieten soll, um ihnen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, wie in einem Interview mit MOMENT.at ausgeführt wird.
Hammer fordert zudem eine breitere Zugangspolitik zu Wohnraum, insbesondere für diejenigen, die von Ausschlusskriterien betroffen sind. Menschen ohne ausreichende Einkommensnachweise oder ohne eine lange Wohnungsgeschichte haben oft unverhältnismäßig hohe Hürden zu überwinden. "Das sind nicht nur bürokratische Hürden; es geht um grundlegende Rechte auf Wohnraum für alle Menschen", appelliert sie. Die signifikanten Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt können nur durch kollektives Handeln und eine sozial gerechte Wohnpolitik effektiv angegangen werden. Hammer sieht die Notwendigkeit, leistbaren Wohnraum strategisch zu verteilen und soziale Ungleichheit zu bekämpfen, um zukünftige Krisen zu verhindern.
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