
Der Flughafen Altenrhein, eine wichtige Luftverkehrsanlage in der Ostschweiz, steht angesichts der geplanten Kürzungen von Subventionen durch den Schweizer Bundesrat vor einer existenziellen Bedrohung. Wie vol.at berichtet, könnte das Aus für den Flughafen bevorstehen, wenn die geplante Streichung der finanziellen Unterstützung von 25 Millionen Franken realisiert wird. Diese Kürzungen würden vor allem die Flugsicherung betreffen, die derzeit an etwa 60 Regionalflughäfen in der Schweiz durch die Mineralölsteuer finanziert wird.
Die Diskussion um diese Einsparungen hat bereits heftige Kritik aus dem Kanton St. Gallen ausgelöst. Politiker warnen, dass das vorgesehene Entlastungspaket 2027 (E27) als „wirtschaftlich nicht tragbar und existenzgefährdend“ für den Flughafen gilt. Thomas Krutzler, Geschäftsführer der People’s Air Group, äußerte sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Wegfalls der Bundesbeiträge auf die Wirtschaftlichkeit des Flughafens. Altenrhein ist besonders wichtig für die Anbindung an Wien, die jährlich von rund 70.000 Passagieren genutzt wird.
Wirtschaftliche und infrastrukturelle Bedeutung
Der Flughafen Altenrhein hat sich als entscheidende Infrastruktur für international tätige Unternehmen in der Region etabliert. Die Fluggesellschaft People’s bietet regelmäßige Flüge nach Wien an, wodurch der Flughafen eine zentrale Rolle als Zubringer spielt. Im vergangenen Jahr starteten oder landeten im Durchschnitt circa 70.000 Fluggäste, darunter etwa 35.000 Charter-Passagiere.
Zusätzlich stehen im Sommer 2025 Bauarbeiten an, bei denen der Deckbelag der 1500 Meter langen Start- und Landebahn saniert werden soll. Es ist jedoch zu befürchten, dass die finanziellen Engpässe den Betrieb während dieser wichtigen Maßnahmen gefährden könnten, insbesondere da der Flugverkehr im August 2025 für drei Wochen eingestellt werden muss.
Politische Forderungen und Perspektiven
Die Lage am Flughafen Altenrhein ist nicht nur ein regionales Problem. Der Flughafen ist Teil der übergeordneten Debatte um die Sparpläne der Schweizer Regierung, die eine Haushaltsentlastung von rund 4 Milliarden Franken anstrebt. Die Expertengruppe, die diese Einsparungen plant, hat 85 mögliche Bereiche identifiziert. Im Luftfahrtsektor wird ein Sparpotenzial von 25 Millionen Franken angestrebt, was insbesondere die Regionalflughäfen stark treffen würde.Aerotelegraph berichtet, dass nur noch Maßnahmen unterstützt werden sollen, die im Interesse des Bundes liegen.
Der Kanton St. Gallen appelliert an die Politik, den Flughafen als kritische Infrastruktur anzuerkennen. Der Flughafenleiter Krutzler fordert zudem alternative Sparmöglichkeiten, insbesondere im Zusammenhang mit den gestiegenen Gebühren der Flugsicherung durch Skyguide. Die Verhandlungen über die Sparmaßnahmen beginnen im Januar, und es wird erwartet, dass eventuelle Änderungen ab 2026 rechtlich bindend sein werden.
Insgesamt zieht die Situation am Flughafen Altenrhein weite Kreise und könnte auch Auswirkungen auf die künftige Luftverkehrspolitik in der Schweiz haben, was sowohl die betroffenen Passagiere als auch die regionale Wirtschaft spürbar beeinflussen würde.
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