BildungSpielWien

AIDS-Kongress in Wien: Politiker unter Druck – Wo bleibt die Hilfe?

Angesichts des drohenden Rückzugs der USA aus globalen Maßnahmen gegen HIV/Aids stehen die Fortschritte der letzten Jahrzehnte in Gefahr, wie aktuelle Berichte zeigen. „Es ist ein gravierender Verstoß gegen die Menschenrechte und ethisch wie epidemiologisch unverantwortlich, Menschen die lebensrettende Therapie vorzuenthalten“, warnte Prof. Dr. Stefan Esser, Vorsitzender der Deutschen AIDS-Gesellschaft. In der Tat könnten Millionen Menschenleben auf dem Spiel stehen, wenn nicht schnell alternative Finanzierungsquellen gefunden werden, um die bereits erkämpften Fortschritte zu sichern, wie unter anderem auch die Aids Hilfe Wien berichtet.

Die USA haben mit ihrem Programm PEPFAR (The United States President’s Emergency Plan for AIDS Relief) seit Jahren entscheidend zur Eindämmung der Epidemie beigetragen und finanzierten essenzielle Therapien für etwa 20 Millionen Menschen weltweit. Der angekündigte Rückzug aus diesem Programm bedeutet, dass zahlreiche Einrichtungen, die HIV-Diagnostik und -Therapien bereitstellen, Gefahr laufen, schließen zu müssen. Laut UNAIDS könnte dies bis 2029 zu neun Millionen neuen HIV-Infektionen und über sechs Millionen Aids-Toten führen. „Wir können nicht einfach dabei zusehen, dass wieder ein Massensterben beginnt“, appelliert Roger Vogelmann von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Infektionskrankheiten.

Appell zur sofortigen Intervention

Der Anlass des Dringlichkeitsappells ist der bevorstehende Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress, der in Wien stattfindet, wo sich Experten treffen, um Strategien zur Bekämpfung von HIV zu diskutieren. Angesichts der aktuellen Krise ist ein klarer Aufruf zur Solidarität und Verantwortung erforderlich. „Menschen die HIV-Therapie zu entziehen wird in einem humanitären Desaster enden, wenn nicht sofort gehandelt wird“, betont Stefan Miller von der Deutschen Aidshilfe. Es bedarf dringend eines neuen Engagements und einer verbesserten globalen Koordination.

Kurze Werbeeinblendung

Statistiken belegen, dass seit Beginn der Epidemie über 35 Millionen Menschen an Aids gestorben sind; die Zahlen steigen kontinuierlich an. Einzig die erste Behandlungsquote zeigt eine positive Tendenz: 2015 erhielten 46 Prozent der HIV-positiven Menschen eine antiretrovirale Therapie. Dennoch könnte die Zukunft dieser Behandlung aufgrund des Rückzugs von Finanzierungsquellen ernsthaft bedroht sein, was katastrophale Konsequenzen für die betroffenen Regionen, insbesondere in Ost- und Südafrika, haben könnte, wo mehr als die Hälfte der HIV-positiven Menschen lebt, so die Analyse von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Migrationskrise
In welchen Regionen?
Wien
Genauer Ort bekannt?
Wien, Österreich
Gab es Verletzte?
20000 verletzte Personen
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
bpb.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"