
Am Samstagabend, dem 7. April 2025, kam es in Wien-Floridsdorf zu einem Vorfall, der die Polizei in Alarmbereitschaft versetzte. Ein 16-jähriger Jugendlicher, der sich in einem emotionalen Ausnahmezustand befand, ging aggressiv auf seine Mutter los. Laut vienna.at war der Jugendliche bei Sichtung der Beamten zunächst geflüchtet, kehrte jedoch schnell zurück und lief direkt auf seine Mutter zu. Das Verhalten des Jugendlichen machte es notwendig, dass die Polizei einschritt, um einen möglichen Angriff auf die 38-jährige Mutter zu verhindern.
Bei dem Einsatz ignorierte der Jugendliche mehrfach die Aufforderungen der Polizeibeamten, stehen zu bleiben. Diese Ignoranz führte zudem dazu, dass eine Beamtin während des Widerstandes des Jugendlichen verletzt wurde. Aufgrund seines Gesundheitszustandes könnte der Jugendliche möglicherweise unter dem Einfluss von Suchtmitteln gestanden haben. Der Rettungsdienst transportierte ihn daraufhin ins Krankenhaus.
Hintergrund und Prävention
Der jugendliche Täter, dessen Staatsbürgerschaft österreichisch ist, hat eine strafrechtliche Vorgeschichte und wurde bereits mehrfach angezeigt. Solche Vorfälle stehen im Kontext einer breiteren Diskussion über Jugendkriminalität und die Herausforderungen, mit denen Kinder und Jugendliche konfrontiert sind. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend arbeitet an Handlungsstrategien zur Prävention von Kinder- und Jugendkriminalität. Es werden thematische Schwerpunkte gesetzt und Fachdiskussionen angestoßen.
Nach Angaben des Ministeriums tritt die Mehrheit der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen nur einmal polizeilich in Erscheinung. Jedoch begehen etwa 5 bis 10 Prozent von ihnen mehrere, teils schwerwiegende Straftaten. Diese Intensivtäterschaft ist häufig mit komplexen Problemlagen verbunden, zu denen soziale Benachteiligung, Gewalterfahrungen und Schulprobleme zählen. Der Einfluss eines devianter Freundeskreises kann hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
In den letzten 20 Jahren hat sich die Kriminalitäts- und Gewaltprävention qualitativ und quantitativ weiterentwickelt. Projekte zur Vermeidung von Jugendkriminalität werden zunehmend durch die Zusammenarbeit von Kinder- und Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz gestärkt. Präventive Maßnahmen liegen jedoch in der Verantwortung von Ländern und Kommunen, wobei das Bundesjugendministerium Anregungskompetenz hat.
Die aktuelle Situation in Wien zeigt eindringlich, dass es nach wie vor dringenden Handlungsbedarf gibt, um Kinder und Jugendliche vor den Risiken von Gewalt und Kriminalität zu schützen. Die Entwicklung neuer Strategien und Handlungsansätze bleibt eine zentrale Herausforderung für die Gesellschaft.
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