
Österreich steht an einem Wendepunkt in der Wohnpolitik: Der erste Ministerratsbeschluss der neuen Regierung führt einen „Mietpreisstopp“ ein. Anstatt die Richtwertmieten um 2,9 Prozent und die Kategoriemieten um 4,2 Prozent zu erhöhen, wird die Indexierung der Mietzinse im Vollanwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes (MRG) sowie bei Kategorie- und WGG-Mieten für das Jahr 2025 ausgesetzt. Dies gab oe24.at bekannt. Zudem plant die SPÖ, auch für Neubauten weitere Regulierungen einzuführen.
Wien: Mietstädte im Vergleich
In der Bundeshauptstadt Wien leben beeindruckende 75 Prozent der Bevölkerung zur Miete. Im Gegensatz dazu mieten nur rund 20 Prozent der Bewohner im Burgenland. Dies zeigt, wie regional unterschiedlich die Wohnverhältnisse in Österreich sind, wie neuezeit.at berichtet. Von den 900.000 Wohnungen in Wien leben etwa 43 Prozent der Haushalte in Gemeindewohnungen oder bei gemeinnützigen Bauvereinigungen. Ein Drittel der Wiener Haushalte bewohnt private Mietwohnungen. Der durchschnittliche Mietpreis von etwa 9,90 Euro pro Quadratmeter macht Wien im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten wie Paris, London oder Luxemburg zu einem relativ attraktiven Ort zum Wohnen.
Die städtischen Interessen spielen dabei eine entscheidende Rolle: Mit über 220.000 Gemeindewohnungen ist die Stadt Wien nicht nur die größte Immobilienbesitzerin Europas, sondern sorgt auch für leistbare Wohnmöglichkeiten. Rund 500.000 Menschen leben bereits in diesen Wohnungen, wodurch fast jeder vierte Wiener direkten Zugang zu sozial gefördertem Wohnbau hat. Dies ist sicherlich ein Grund, warum in Wien trotz steigender Mietpreise viele noch eine bezahlbare Unterkunft finden können, was in Den Haag oder London völlig anders aussieht.
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