Der Wohnschirm, ein bundesweites Förderprogramm zur Unterstützung von Menschen mit geringem Einkommen, die von Wohnungsverlust bedroht sind, hat bereits über 100.000 Personen geholfen. Mit einem Gesamtbudget von 224 Millionen Euro konnten bisher rund 90 Millionen Euro an Leistungen ausgezahlt werden, insbesondere für Miet-, Strom- und Heizkosten.
Initiiert im März 2022, hat der Wohnschirm seit seiner Einführung fast 10.000 Haushalten mit insgesamt 22.425 Personen geholfen, ihre bestehende Wohnung zu behalten. Zusätzlich erhielten 1.122 Haushalte mit 2.757 Personen Unterstützung beim Umzug in eine leistbare Wohnung. Seit Januar 2023 wurden auch Haushalte mit offenen Energierechnungen unterstützt, wodurch bereits 27.779 Haushalte mit 76.380 Personen bei ihren Heiz- und Stromkosten entlastet wurden.
Sozialminister Johannes Rauch betont die Bedeutung des Wohnschirms und das Recht eines jeden Menschen auf eine Wohnung. Er beschreibt den Verlust der eigenen Wohnung als traumatisch, insbesondere für Familien mit Kindern. Der Wohnschirm bietet rasche und unkomplizierte Hilfe, wenn das Geld für Miete oder Energierechnungen knapp wird. Die Einrichtung eines bundesweiten Beratungsnetzes mit 164 Einrichtungen gewährleistet einen einfachen Zugang zum Wohnschirm, wobei Sozialorganisationen wie die Volkshilfe, die Caritas, die Diakonie und das Rote Kreuz unterstützen.
Neben dem Wohnschirm bieten Bund und Länder auch verschiedene Förderungen für Bauherren an. Ein weiterer Zuschuss, der Klimabonus, steht allen Haushalten in Österreich zu und wird ab September ausgezahlt. Die Strompreisbremse des Bundes hat in den vergangenen Jahren ebenfalls zur Entlastung der Stromrechnungen beigetragen und läuft noch bis zum Ende des Jahres.
Die breite Unterstützung durch staatliche Förderprogramme wie den Wohnschirm, den Klimabonus und die Strompreisbremse hilft vielen Haushalten in Österreich, auch in schwierigen finanziellen Zeiten die Kosten für Wohnraum und Energie zu bewältigen. Dies zeigt, dass staatliche Initiativen einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Sicherheit leisten können.
Historische Parallelen:
Ein vergleichbares Programm, das Menschen mit geringem Einkommen unterstützt, war die Wohnungsbaupolitik in der Nachkriegszeit. In den 1950er und 1960er Jahren wurden in Deutschland und Österreich zahlreiche Sozialwohnungen errichtet, um bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Familien bereitzustellen. Diese Maßnahmen ähneln dem aktuellen Wohnschirm-Programm, da auch damals staatliche Unterstützung für Menschen in Notsituationen im Bereich des Wohnens geleistet wurde. Der Hauptunterschied besteht darin, dass der Wohnschirm gezielter auf die akute Bedrohung des Wohnungsverlustes eingeht, während die Wohnungsbaupolitik der Nachkriegszeit langfristige Lösungen für den sozialen Wohnungsbau schuf.
Hintergrundinformationen:
Die Einführung des Wohnschirms erfolgte vor dem Hintergrund steigender Mietpreise und wachsender Wohnungsnot in Österreich. Besonders in Ballungszentren wie Wien ist die Lage auf dem Wohnungsmarkt angespannt, was dazu führt, dass immer mehr Menschen Schwierigkeiten haben, ihre Miete zu bezahlen. Das Wohnschirm-Programm zielt darauf ab, diese Menschen vor Delogierungen zu schützen und ihnen einen sicheren Wohnraum zu gewährleisten. Die Unterstützung bei den Heiz- und Stromkosten zeigt, dass der Wohnschirm auch auf die Entlastung bei laufenden Wohnkosten abzielt, um finanzielle Engpässe zu mildern und Menschen in Notlagen zu helfen.
Statistiken und Daten:
Laut einer aktuellen Studie des Sozialministeriums haben bisher rund 100.000 Personen von den Leistungen des Wohnschirms profitiert. Über 9.900 Haushalte konnten ihre bestehende Wohnung dank der Unterstützung des Programms behalten, während über 1.100 Haushalte beim Umzug in eine neue, leistbare Wohnung unterstützt wurden. Darüber hinaus wurden bereits 27.779 Haushalte bei den Heiz- und Stromkosten entlastet. Diese Zahlen verdeutlichen die Wirksamkeit und den Umfang des Wohnschirm-Programms in der Bewältigung von akuten Wohnungsproblemen und finanziellen Herausforderungen.
