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Die neueste Umfrage der Anti-Defamation League (ADL) schlägt Alarm: Fast die Hälfte der Weltbevölkerung zeigt antisemitische Einstellungen. Laut der globalen Studie, die am 15. Januar 2025 veröffentlicht wurde und über 58.000 Erwachsene aus 103 Ländern befragte, vertreten erstaunliche 46 Prozent der Befragten diese Vorurteile – das entspricht etwa 2,2 Milliarden Menschen. Diese Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie bei der ersten Umfrage vor zehn Jahren und stellt den höchsten Wert seit Beginn dieser Erhebung dar. Die Daten zeigen zudem, dass ein Fünftel der Teilnehmer noch nie etwas über den Holocaust gehört hat, und weniger als die Hälfte (48 Prozent) erkennt die historische Richtigkeit dieser erschreckenden Geschehnisse an, wobei bei den 18- bis 34-Jährigen der Wert sogar auf nur 39 Prozent sinkt, wie kathpress.at berichtete.
Antisemitismus – ein alarmierendes Phänomen
Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein zeigt sich ebenfalls besorgt über die erschreckenden Ergebnisse. Während in Deutschland der Zustimmungswert zu antisemitischen Ansichten leicht gesunken ist – von 12 Prozent im Jahr 2023 – bleibt Judenhass eine ernsthafte Bedrohung. In der globalen Untersuchung wurden 11 antisemitische Stereotypen abfragt, und 76 Prozent der Befragten aus dem Nahen Osten und Nordafrika stimmten diesen zu. Das macht deutlich, dass Antisemitismus längst kein marginalisiertes Problem mehr ist, sondern eine weit verbreitete Ideologie, die selbst in Deutschland als ernsthaft bedrohlich gilt, wie juedische-allgemeine.de feststellt.
Die Studie zeigt auch stark unterschiedliche Werte in verschiedenen Regionen. Während Staaten wie Kuwait und Indonesien annähernd 100 Prozent antisemitische Ansichten aufweisen, sind es in Ländern wie Schweden oder Norwegen weniger als 10 Prozent. Besonders erschreckend ist, dass in Österreich circa 1,2 Millionen Menschen eine erhöhte antisemitische Einstellung haben. Die Zahlen sind alarmierend und belegen die Notwendigkeit, gegen dieses gesellschaftliche Problem offensiv vorzugehen und das Bewusstsein für die historische Realität des Antisemitismus zu schärfen.
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