Am 6. Dezember 2024 endete mit Ablauf der Frist um 12.00 Uhr die Einbringung der Wahlvorschläge für die bevorstehenden Kommunalwahlen am 26. Januar. Ingesamt werden in 568 Gemeinden 11.821 Mandate vergeben. Die ÖVP wird dabei, wie bereits vor fünf Jahren, in allen Gemeinden antreten. Der Jubel über diese breite Aufstellung in einer politisch herausfordernden Zeit ist groß. Auch die SPÖ ist aktiv und wird in 539 Gemeinden wahlkämpfen, wobei sie für mehr Mitbestimmung und Dialog eintritt. Die Freiheitlichen verzeichnen mit 448 Kommunen einen Rekordantritt und sprechen von einem „historischen Aufbruch“, den sie als Wendepunkt für echte Veränderung sehen, während die Grünen in 120 Gemeinden antreten, um ihre Positionen zu stärken. NEOS erweitert seine Präsenz auf 52 Gemeinden und verspricht transparente Politik.
Die Wahlbehörden prüfen bis zum 23. Dezember alle eingereichten Listen, um sicherzustellen, dass alle Kandidaten wahlberechtigt sind. Ein entscheidender Unterschied zur letzten Wahl betrifft die Wählerschaft: Nur Personen mit Hauptwohnsitz in der jeweiligen Gemeinde können wählen, was zu einem deutlichen Rückgang der stimmberechtigten Bürger führt. Am 26. Januar werden nur 1.307.510 Personen wahlberechtigt sein, im Vergleich zu 1.459.072 vor fünf Jahren.
Wahlverhalten und Gemeindestrukturen in Deutschland
In Deutschland gibt es zum Stichtag des 31. Dezember 2021 eine Vielzahl von Gemeinden, die die kleinsten administrativen Einheiten des politischen Systems darstellen. Während Rheinland-Pfalz die höchste Anzahl an Gemeinden zählt, variiert die Einwohnerzahl stark — von lediglich neun in Dierfeld bis fast 3,7 Millionen in Berlin, der größten Gemeinde. Vor allem die finanziellen Herausforderungen sind für viele Gemeinden drängend: Einige sind hoch verschuldet, was bereits seit Jahren Teil der politischen Debatte ist. Besondere Probleme erleben Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, wo die Verschuldung im März 2023 über 52 Milliarden Euro betrug.
Die Finanzierung der Gemeinden zeigt große Unterschiede: Während Büttel in Schleswig-Holstein im Jahr 2020 pro Einwohner die höchsten Steuereinnahmen erzielte, lagen diese in Nossentiner Hütte mit nur 24 Euro am niedrigsten. Die Infrastruktur und Lebensumstände variieren ebenfalls stark zwischen städtischen und ländlichen Gemeinden. Während große Städte in der Regel über gute Versorgungsinfrastruktur verfügen, kann es in ländlichen Gebieten mehrere Stunden dauern, um die nächste Grundversorgung zu erreichen. Laut dem Report Gemeinden in Deutschland sind außerdem nur etwa 83 Prozent der ländlichen Haushalte mit schnellem Internet versorgt, im städtischen Bereich sind es über 98 Prozent.
Für weiterführende Informationen zu den Wahlen in Österreich und zu den Strukturen in Deutschland, besuchte man die Seiten von ORF Niederösterreich und Statista.
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