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Wahlbeteiligung bei der EU-Wahl – Gründe für Nichtwähler und Ungültigwähler in Österreich‘

Die verpasste Chance: Warum die Jungen nicht zur EU-Wahl gingen.

Warum die junge Generation bei der EU-Wahl abstinente

Das Desinteresse junger Menschen an politischen Wahlen wie der EU-Wahl spiegelt sich in der Abstinenz von 43,7 Prozent der wahlberechtigten Österreicherinnen und Österreicher wider. Die Ursachen für dieses Verhalten sind vielfältig und reichen von Frust über Unentschlossenheit bis hin zum Protest. Im Vergleich zur vorherigen EU-Wahl im Jahr 2019, die durch besondere politische Ereignisse angeregt war, ging die Wahlbereitschaft dieses Jahr wieder etwas zurück.

Interessanterweise ist die Beteiligung an EU-Wahlen traditionell niedriger als bei Nationalratswahlen, wobei der bisherige Negativrekord der Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen bei 74,9 Prozent liegt. Zusätzlich zur hohen Anzahl von Nichtwählern gab es auch 1,7 Prozent ungültige Stimmen, was das Desinteresse an den verfügbaren politischen Optionen weiter unterstreicht.

Gründe der jungen Nichtwähler:innen und ungültigen Wähler:innen

Ein junger Mann namens Christian, der erstmals wahlberechtigt war, verzichtete aufgrund fehlender persönlicher Kontakte zu politischen Angeboten an seiner Schule in Tirol auf das Wählen. Er bedauert im Nachhinein, seine Stimme nicht abgegeben zu haben, da er glaubt, dass seine Stimme möglicherweise zusammen mit anderen etwas bewirken hätte können.

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Julie, eine 19-Jährige, ging zwar wählen, konnte sich jedoch nicht für eine Partei entscheiden und stimmte daher ungültig. Sie kritisiert, dass Parteien in TV-Diskussionsrunden häufig auf andere Parteien herabblicken, anstatt ihre eigenen Ziele und Visionen klar zu kommunizieren. Der Klimaschutz und die Beendigung von internationalen Konflikten sind für sie wichtige Themen.

Eine junge Frau namens Ivy bezeichnet ihre Wahlentscheidung als „gutes Rauswieseln aus dem prinzipiellen Konflikt“. Sie sieht keine Partei, die ihre persönlichen Werte und Anliegen angemessen vertritt. Trotzdem plant sie, bei der Nationalratswahl eine Wahlentscheidung zu treffen.

Ausblick auf die Zukunft der politischen Beteiligung

Aramis, ein 20-jähriger Maturant, legt Wert auf glaubwürdige Politikmaßnahmen, insbesondere im Bereich Bildung, Umweltschutz und Zukunftsperspektiven für die Jugend. Er plant, seine Stimme bei der nächsten Nationalratswahl abzugeben, da ihm die Jugendförderung und politische Glaubwürdigkeit von entscheidender Bedeutung sind.

Weitere junge Menschen wie Melanie, Andreas und Sebastian, die aus verschiedenen Gründen nicht an der EU-Wahl teilnahmen, äußern Unzufriedenheit mit dem politischen System und den fehlenden klaren politischen Angeboten, die ihre Bedürfnisse und Anliegen angemessen ansprechen. Trotzdem zeigen sie Interesse daran, bei zukünftigen Wahlen ihre Stimme abzugeben.

Der aktuelle Trend der politischen Abstinenz und des Desinteresses bei jungen Menschen bei der EU-Wahl wirft ein Licht auf die Herausforderungen und Chancen, die politische Partizipation und Engagement in der jungen Generation in Österreich betreffen. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige politische Kampagnen und Angebote die Bedürfnisse und Anliegen junger Menschen besser ansprechen und ihre Beteiligung an demokratischen Prozessen fördern.

Quelle/Referenz
derstandard.at

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