
In Österreich ist die Vorsorgeuntersuchung ein wichtiges Thema, doch leider zeigen die Zahlen, dass insbesondere Männer noch dringend überzeugen werden müssen. Nach Angaben von noe.ORF.at und gesundheitskasse.at stieg die Anzahl der Personen, die sich 2023 einem Gesundheitscheck unterzogen, auf 125.800 in Niederösterreich, was einem Anstieg gegenüber 29.000 im Jahr 1990 entspricht. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt Niederösterreich das Schlusslicht in Österreich, da nur 8,9 Prozent der Bevölkerung die Gelegenheit zur Vorsorge wahrnahmen. Auf nationaler Ebene lag die Teilnahme bei Männern 2022 nur bei 12 Prozent, während bei Frauen etwa 13,6 Prozent von ihnen die Untersuchungen in Anspruch nahmen.
Die Medizinerin Dagmar Fedra-Machacek macht auf die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen aufmerksam. „Die frühzeitige Entdeckung von Krankheiten erhöht signifikant die Heilungschancen“, betont sie. Regelmäßige Checks, die einmal jährlich bei Hausärzten oder in Gesundheitszentren durchgeführt werden, beinhalten umfassende Untersuchungen, einschließlich Blutbefunden und EKGs. Bei spezifischen Untersuchungen wird für Frauen ab 40 Jahren alle zwei Jahre eine Mammografie empfohlen, und Männer sollten ihre Prostata ab 50 regelmäßig überprüfen lassen – diese Früherkennung ist entscheidend, da in Österreich Prostatakarzinome unter den häufigsten Krebserkrankungen rangieren. Von 23.373 Männerdiagnosen im Jahr 2020 entfielen 6.126 auf Prostatakrebs.
Aufholbedarf bei Männern
Unter den Männern gibt es noch erheblichen Handlungsbedarf, wie die Gesundheitskasse berichtet. Trotz der Tatsache, dass österreichische Männer im Durchschnitt mit nur 63 gesunden Lebensjahren unter dem EU-Durchschnitt liegen, bleibt das Bewusstsein für Gesundheitsthemen im Bereich der Vorsorge gering. Bernhard Wurzer von der Österreichischen Gesundheitskasse hebt hervor, dass der Schlüssel zur Bekämpfung potentieller Gesundheitsrisiken die Stärkung des Bewusstseins für präventive Maßnahmen ist. Besonders mit Blick auf die zukünftigen Angebote der Gesundheitskasse, die ab 1. Januar 2024 Prostata-MRTs und Coronar-CTs im Leistungskatalog umfasst, sieht er noch enormes Potenzial für Verbesserungen in der Männergesundheit.
„Vorsorge ist entscheidend“, sagt Dr. Andreas Krauter, Chefarzt der ÖGK, und fügt hinzu, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch zur effektiven Bekämpfung von Prostataerkrankungen beitragen können.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung