
Im Monat März, der in Österreich der Darmkrebs-Vorsorge gewidmet ist, wird auf die immense Bedeutung präventiver Maßnahmen hingewiesen. Helga Thurnher, die Gründerin der Selbsthilfegruppe Darmkrebs, stellt klar, dass der Glaube, eine gesunde Ernährung und das Fehlen von Vorbelastungen in der Familie schützten vor der Erkrankung, ein gefährlicher Irrtum sind. Laut den Experten liegt das Lebenszeitrisiko, an Darmkrebs zu erkranken, bei etwa fünf bis sechs Prozent. Alarmierend ist, dass neun von zehn Darmkrebsfällen ohne familiäre Vorbelastung auftreten. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen, da frühzeitige Erkennung die Heilungsrate auf über 90 Prozent steigert, wie Dariya Kalcheva, eine Darmspezialistin, betont. Die Untersuchung mittels Koloskopie kann sogar bösartige Tumore verhindern, indem gefährliche Polypen rechtzeitig erkannt und entfernt werden.
Die Rolle der Selbsthilfegruppen
Die Erfahrungen von Helga Thurnher sind vielfältig und gehen auf ihre persönliche Betroffenheit zurück. Vor 17 Jahren, als ihr Mann an Darmkrebs erkrankte, gründeten sie gemeinsam eine Selbsthilfegruppe, um anderen Betroffenen Unterstützung zu bieten. In der Gruppe hat Thurnher gesehen, wie wichtig die Aufklärung über die Krankheit ist, um Vorsorgeuntersuchungen zu fördern und damit die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen. Ihre Initiative hat dazu geführt, dass das Bewusstsein für Darmkrebs in der Gesellschaft gewachsen ist. „Es ist immer ein wunderschönes Erlebnis zu hören, dass jemand durch unsere Informationen eine Koloskopie gemacht hat und dadurch eine Erkrankung verhindern konnte“, sagt sie stolz. Laut einer aktuellen Statistik finden sich bei über 50-Jährigen in mehr als einem Drittel der Koloskopien Polypen, die dann entfernt werden können.
Die Vorbereitung auf eine Koloskopie gilt oft als unangenehm, trotzdem plädiert Thurnher dafür, diesen Aufwand in Kauf zu nehmen. „Was ist schon ein Tag der Unannehmlichkeiten im Vergleich zu jahrzehntelangem Leid durch eine Krebserkrankung?“ fragt sie rhetorisch. Im Rahmen der Vorsorge gibt es in Österreich über 250 zertifizierte Stellen, die qualitätsgesicherte Vorsorgeuntersuchungen anbieten, sodass Patienten sich auf eine sorgsame und professionelle Ausführung verlassen können.
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