Eine neue Regelung im Verkehrswesen von Vorarlberg sorgt für hitzige Debatten. Der im Januar eingeführte Preisaufschlag von 50 Cent für Fahrgäste, die ihre Tickets im Bus am Automaten kaufen, wird nun zumindest teilweise umstritten. Landesstatthalter Christof Bitschi (FPÖ) gab im Landtag bekannt, dass die Gebühr entfällt, wenn das Ticket bei einem Automaten im Bus gelöst wird. Dieser Schritt war eine Reaktion auf die Kritik, die vor allem von der SPÖ und den Grünen laut wurde, die die Gebühr als unsozial bezeichneten – insbesondere für ältere Menschen und sozial schwächere Fahrgäste, die auf Bargeld angewiesen sind.
Jedoch bleibt die Gebühr für Tickets, die direkt beim Fahrpersonal gekauft werden, bestehen. SPÖ-Klubobmann Mario Leiter bezeichnete diese Maßnahme als ungerechtfertigte Belastung für Barzahler. Er erklärte: „Die Kostenerhöhung trifft besonders jene, die kein Smartphone haben oder digitale Zahlungsmethoden nicht nutzen können.“ Dies betrifft laut Leiter oft ältere Menschen und finanziell benachteiligte Gruppen. Zudem brachte die SPÖ am 5. März einen Antrag zur vollständigen Abschaffung der Gebühr im Landtag ein, während sie zusätzlich eine Anfrage an Landesstatthalter Bitschi stellte, um eine klare Rechtfertigung für den Aufschlag zu bekommen, wie vorarlberg.spoe.at berichtete.
SPÖ fordert Antworten
Leiter kritisierte, dass die FPÖ als vermeintlicher Verfechter von Barzahlungen sich nun selbst widerspricht. „Man sollte nicht die Prinzipien über Bord werfen, nur um ein Bonus für den digitalen Ticketverkauf einzuführen“, sagte er. Der Vorarlberger Verkehrsverbund begründet den Aufschlag mit der notwenigen Pünktlichkeit der Busse, doch Mario Leiter hält dies für ein „Scheinargument“ und fordert umfassendere Erläuterungen von der Landesregierung. „Der Preisaufschlag führt bei einigen Fahrgästen zu einer Erhöhung der Fahrkosten um bis zu 25 Prozent“, warnte er. Diese Probleme thematisiert die SPÖ intensiv und fordert eine sofortige Anpassung der derzeitigen Regelung, um die Benachteiligung derjenigen abzuwenden, die auf Bargeld angewiesen sind, was als pure Schikane empfunden wird.
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