Inmitten der aktuellen Debatte über Arbeitszeitmaßnahmen fordert Landeshauptmann Wallner Anreize zur Attraktivität von Vollzeitarbeit und zusätzlichem Engagement. Er schlug einen Vollzeitbonus in Höhe von 1.000 Euro, steuerfreie Überstunden sowie Entlastungen für arbeitende Pensionistinnen und Pensionisten vor. Wallner betonte die Notwendigkeit, Leistung zu belohnen und schlug vor, dass ein jährlicher steuerfreier Vollzeitbonus ein angemessener Anreiz sein könne. Eine weitere Initiative wäre, alle Überstunden steuerfrei zu stellen, um diejenigen zu unterstützen, die zusätzlich engagiert sind.
Die steuerfreie Aufbesserung von Regelpensionen durch Arbeit könnte nach Wallners Ansicht die Zuverdienstregeln verbessern. Es wird vorgeschlagen, dass Arbeitnehmer in der Regelpension monatlich bis zu 1.000 Euro steuer- und abgabenfrei hinzuverdienen könnten. Wallner bezeichnete es als einen Fehler im System, dass Pensionisten noch Pensionsversicherungsbeiträge zahlen müssen. Er unterstrich die steigende Anzahl von Erwerbstätigen in Vorarlberg bis 2050 und die Notwendigkeit, das Arbeitskräftepotenzial optimal zu nutzen, angesichts des erwarteten Wachstums der Gesamtbevölkerung.
Die Opposition, vertreten durch SPÖ-Landesparteivorsitzenden Mario Leiter und NEOS-Landessprecherin Claudia Gamon, kritisiert Wallners Vorschläge. Leiter zweifelt an der Glaubwürdigkeit des Vorschlags und beklagt mögliche Nachteile für Teilzeitbeschäftigte, insbesondere Frauen. Gamon betont die langjährige Forderung nach Anreizen zur Vollzeitarbeit und unterstreicht, dass ähnliche Anträge bereits zuvor abgelehnt wurden. Sie bezeichnet Wallners Forderung angesichts der aktuellen Belastungen und Teilzeitquoten als scheinheilig und fordert eine konsequentere Umsetzung bereits bestehender Vorschläge.