In Vorarlberg hat fast jede dritte Person einen Migrationshintergrund, doch diese Vielfalt spiegelt sich kaum in der Politik wider. Laut einer Analyse der Projektstelle „okay.zusammen leben“ sind Menschen mit Migrationshintergrund vor allem auf Gemeinde- und Arbeiterkammer-Ebene vertreten, während ihr Einfluss auf Landesebene stark begrenzt bleibt. Derzeit hat nur ein Abgeordneter mit türkischen Wurzeln, Cenk Dogan von der ÖVP, im Vorarlberger Landtag Platz genommen. Dies ist aus demokratischer Sicht ernüchternd, betont Caroline Manahl von der Projektstelle, da politische Teilhabe wichtig für das Vertrauen in die Demokratie sei.
Wahlen und Repräsentanz
Die anstehenden Gemeindewahlen könnten entscheidend sein: 2020 hatten 11 Prozent der Kandidierenden einen Migrationshintergrund, jedoch schafften lediglich 5 Prozent den Sprung in die Mandatsebene. Die ehemalige Landtagsabgeordnete Vahide Aydin von den Grünen fordert mehr Unterstützung, um die Unterrepräsentation aufzuheben. Strukturelle Hindernisse, wie das Fehlen der österreichischen Staatsbürgerschaft, erschweren es vielen, politisch aktiv zu werden. Aydin selbst war 2009 die erste türkeistämmige Politikerin im Landtag und sieht die Notwendigkeit, politisches Interesse noch weiter zu fördern.
In der Arbeiterkammer ist die Lage anders: Bei den Wahlen 2019 hatten 48 Prozent der Kandidierenden einen Migrationshintergrund, mit einem starken Fokus auf Personen aus der Türkei. Trotzdem erreichten nur 19 Prozent ein Mandat in der Vollversammlung. Dies zeigt, dass die Sichtbarkeit zwar gegeben ist, doch der tatsächliche Einfluss gering bleibt. Laut Statista macht der Ausländeranteil in der Bevölkerung von Vorarlberg von 2014 bis 2024 einen bedeutenden Teil aus, was die Notwendigkeit einer besseren Repräsentation innerhalb der politischen Strukturen unterstreicht. Informationen zu diesem Thema liefert eine umfassende Analyse auf Statista.
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