Immer weniger Lehrlinge entscheiden sich für eine Ausbildung im Tourismus in Vorarlberg. Das Hauptproblem dafür liegt im fehlenden Ganzjahrestourismus, der dazu führt, dass viele Gemeinden, wie das Bergdorf Stuben, Schwierigkeiten haben, Lehrstellen zu besetzen.
Markus Kegele, der Tourismus-Spartenobmann, betont, dass die Lösung in der Schaffung von Betrieben liegt, die über das ganze Jahr geöffnet haben. Nur so könnten attraktive Arbeitsplätze für Lehrlinge geschaffen werden. In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Lehrlinge in Hotellerie und Gastronomie in Vorarlberg um 35 Prozent zurückgegangen.
Ein positiveres Beispiel zeigt sich in Zug, einem Ortsteil von Lech, wo Bergbahnen und Hotels das ganze Jahr über geöffnet sind. Dadurch können nicht nur Gäste angezogen werden, sondern auch Lehrlinge gefunden werden. Hotelier Joschi Walch bildet sechs Lehrlinge aus – so viele wie noch nie zuvor. Interessant ist, dass diese Lehrlinge meist über 18 Jahre alt sind und sich erst nach der Matura für eine Ausbildung in der Branche entscheiden. Dadurch haben sie einen anderen Zugang zur Arbeit und bleiben oft langfristig.
Ein Lehrling, Paul Beuchel, hat trotz des schlechten Images einer Koch-Lehre die Entscheidung für diesen Berufszweig getroffen und fühlt sich gut aufgehoben. Obwohl Kochlehrlinge manchmal auf Vorurteile stoßen, ist der Beruf kreativ und bereichernd.
Es wird jedoch deutlich, dass Verbesserungen in der Lehrlingsausbildung erforderlich sind. Walch fordert eine bessere Verbindung zwischen Lehrlings- und Erwachsenenausbildung sowie der Landwirtschaft. Wenn Vorarlberg diese Verbesserungen umsetzt, könnte das Land zu einem attraktiven Ausbildungsort werden und Lehrlinge aus ganz Europa anziehen.