Vorarlberg

Schwerkrank und allein: ME/CFS-Patienten in Vorarlberg fordern Hilfe!

In Vorarlberg kämpfen ME/CFS-Betroffene verzweifelt um adäquate medizinische Versorgung. Die 48-jährige Bettina Todorovic schildert ihre Qualen, die durch eine Corona-Infektion ausgelöst wurden: "Als wäre ich in einem Käfig gefangen." Trotz der enormen Krankheitslast, die Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) mit sich bringt, fehlt es an spezialisierten Anlaufstellen. "Wir fühlen uns einfach im Stich gelassen", klagt Todorovic im Gespräch mit VOL.AT. Immer mehr Betroffene fordern dringend eine eigene Versorgung, während Landesrätin Martina Rüscher bereits eingeräumt hat, dass die bestehende Versorgung nicht ausreicht. Viele Erkrankte durchlaufen einen "Ärztemarathon", ohne die notwendige Diagnose oder Unterstützung zu erhalten, was ihre Situation zusätzlich verschärft.

Aufwertung der Schulgesundheit in Vorarlberg

Parallel zu den Herausforderungen der ME/CFS-Patienten wird die Schulgesundheit in Vorarlberg grundlegend reformiert. Auf Initiative des Landes und des Gemeindeverbands wird ab dem Wintersemester 2023/2024 an acht Vorarlberger Pflichtschulen das neue Pilotprojekt mit "School Nurses" umgesetzt. Diese sollen als niederschwellige Anlaufstelle für medizinische Fragen fungieren, um die Gesundheitsversorgung der Schüler zu verbessern, wie Landesrätin Rüscher im November verlauten ließ. Das Ziel ist es, frühzeitig gesundheitliche Probleme der Kinder zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren.

Die Einführung der Schulgesundheitskräfte wird als wichtiger Schritt angesehen, um die Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Dazu gehört nicht nur die körperliche Untersuchung, sondern auch die Behandlung von psychischen Themen sowie Ernährung und Medienkonsum. Während die Struktur der Schulgesundheit neu aufgestellt wird, bleibt die Situation für ME/CFS-Patienten auf der Strecke. Beate Schuchter, eine weitere Betroffene, fordert, dass ähnlich wie für Schulgesundheit auch für erkrankte Erwachsene eine umfassende Versorgung geschaffen wird. "Es ist ein Hinauszögern auf dem Rücken schwer kranker Menschen", kritisiert sie die Untätigkeit der Verantwortlichen in den Bereichen medizinische Versorgung und soziale Absicherung.

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Die Probleme der ME/CFS-Betroffenen sind gravierend. Aufgrund mangelnder Diagnose und Behandlung sowie der fehlenden Anlaufstellen sieht sie die Verantwortung ganz klar bei den Gesundheitsbehörden. Ihre Forderung nach einer Ambulanz in Vorarlberg bleibt bis dato unerhört, während man in anderen Bundesländern bereits gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung ergreift. "Das Geld ist da, es gibt keine Ausreden mehr!", betont Schuchter. Die anhaltende Ignoranz gegenüber der ME/CFS-Problematik spiegelt eine besorgniserregende Realität wider: "Jeder Tag ist verlorene Lebenszeit für Betroffene, die mit Schmerzen im Bett liegen."

Die Herausforderungen, die sowohl ME/CFS-Patienten als auch die Schüler in Vorarlberg betreffen, verdeutlichen die dringende Notwendigkeit für verflochtene Lösungen im Gesundheitsbereich, die das Wohl aller Bürger in den Fokus stellen.

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Vorarlberg, Österreich
Beste Referenz
vol.at
Weitere Quellen
presse.vorarlberg.at

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