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Immer mehr Scheidungswillige in Vorarlberg stehen vor enormen finanziellen Hürden, wenn es um die Vermögensaufteilung geht. Die Rechtsanwältin Birgitt Breinbacher berichtet, dass viele Betroffene nicht in der Lage sind, ihren Partner auszuzahlen. Gründe dafür sind oft fehlende finanzielle Mittel und mangelnde Kreditwürdigkeit bei Banken. Diese Herausforderung hat sich in den letzten Jahren verschärft, was dazu führt, dass Paare häufig aus finanziellen Gründen zusammenbleiben – besonders wenn ein gemeinsames Haus im Spiel ist. „Wer verkauft schon gerne das Haus, in dem er meinte, dass er bis ans Lebensende bleibt?“ sagt Breinbacher. Viele möchten das Heim auch für ihre Kinder bewahren.
Ein weiteres drängendes Problem betrifft die Altersvorsorge, vor allem bei Frauen, die oft in Teilzeit arbeiten. Sie verdienen während der Ehe vielleicht ausreichend, müssen jedoch befürchten, mit einer mageren Pension in die Altersarmut zu rutschen. Diese Situation führt häufig zu langwierigen Streitigkeiten über Unterhaltsansprüche, die manchmal mehr als 20 Jahre im Voraus diskutiert werden. Breinbacher hat in ihrer 40-jährigen Karriere als Scheidungsanwältin viele emotionale und bizarre Fälle erlebt, wie eine Anekdote über einen Mann, der beim Auszug die Kühlschranktüre abmontierte und einen Zettel mit den Worten hinterließ: „Viel Freude mit den Entsorgungskosten.“ Solche Szenen zeigen, wie sehr sich die Beziehungen während einer Trennung zuspitzen können.
Finanzielle Aspekte der Haushalte
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