Seit einigen Jahren werden in Österreich durch Vorurteile motivierte Straftaten, auch bekannt als Hate Crimes oder Hassverbrechen, statistisch erfasst und analysiert. Die SPÖ hat im Nationalrat eine Anfrage eingereicht, deren Antworten einen Einblick in die Entwicklung von Hassverbrechen in Vorarlberg bieten. Laut den Daten gab es im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang an Hassverbrechen im Bundesland.
Hassverbrechen
Hassverbrechen zielen auf Identitätsmerkmale des Opfers ab, wie z.B. Geschlecht, Alter, Behinderung, Hautfarbe, ethnische oder nationale Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, sozialen Status oder Weltanschauung.
Im Jahr 2023 wurden in Vorarlberg insgesamt 263 Hassverbrechen registriert, was einem Rückgang von 33 Fällen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Statistiken auf Anzeigen basieren und nicht auf Verurteilungen. Zudem hängt die Erfassung solcher Daten stark von den Meldestellen ab.
Ein Drittel betrifft Weltanschauung
Laut dem Innenministerium waren im Vorjahr ein Drittel der Hassverbrechen in Vorarlberg auf die Weltanschauung der Opfer ausgerichtet. Dies beinhaltet beispielsweise rechts- oder linksgerichtete Gewalt. Danach folgen die ethnische Herkunft, die Religion und das Geschlecht der Opfer als Hauptmotivationen der Täter.
Was ist Hasskriminalität?
Hasskriminalität bezieht sich auf vorurteilsmotivierte Straftaten, bei denen die geschädigte Person aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer abgelehnten Gruppe ausgewählt wird. Diese Form von Kriminalität richtet sich oft gegen die physische Unversehrtheit, die Würde oder die Grundrechte des Opfers. Laut der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zählt Hasskriminalität zu den schwerwiegendsten Formen der Diskriminierung und stellt einen tiefgreifenden Verstoß gegen die Grundrechte dar.