Bei der 66. Landesversammlung der Südtiroler Volkspartei (SVP) im Meraner Kursaal wurde Dieter Steger am Samstag zum neuen Parteiobmann gewählt. Mit überwältigenden 95,47 Prozent der Delegiertenstimmen übernahm der 59-jährige Kammerabgeordnete das Amt von Philipp Achammer. Steger trat ohne Gegenkandidaten an und betonte in seiner Rede vor der Wahl die Bedeutung der Sammelpartei SVP in einer Zeit zunehmender Polarisierung.
Als Stellvertreterinnen wurden Waltraud Deeg und Verena Tröger gewählt, während Landesrat Daniel Alfreider als ladinischer Kandidat bestätigt wurde. Steger, der seit 2022 in der italienischen Abgeordnetenkammer sitzt, äußerte, dass es nie sein Plan gewesen sei, Parteiobmann zu werden. Dennoch wolle er der Partei, die ihn immer unterstützt habe, etwas zurückgeben und setzt dabei besonders auf die Jugend und Erreichbarkeit der Landesregierung für Mandatare.
Der langjährige Amtsinhaber Achammer ermutigte seine Partei, mehr Rückgrat zu zeigen und erinnerte daran, dass die SVP aus dem Widerstand entstanden sei. Landeshauptmann Arno Kompatscher bezeichnete die SVP in seiner Rede als „Partei der Autonomie“ und berichtete über Verhandlungen mit Rom zur Rückgewinnung verlorener Autonomiekompetenzen.
Die SVP-Landesversammlung stand auch im Kontext der bevorstehenden EU-Wahl, bei der Außenminister Antonio Tajani (Forza Italia) politische Abkommen ansprach. Auf dem Parteitag gab es zudem einen Austausch zwischen Tajani und Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle zu den Brennertransitproblemen und der Klage Italiens vor dem EuGH wegen Anti-Transitmaßnahmen. Mattle betonte in seiner Rede die Bedeutung der Volksparteien im politischen Ausgleich und appellierte, politischen Extremen entgegenzutreten.