Böden in Tundragebieten, insbesondere im Norden und in hohen Gebirgslagen, zeigen eine erhöhte Aktivität von Kleinstlebewesen bei steigenden Temperaturen. Dies führt dazu, dass mehr gebundener Kohlenstoff freigesetzt wird, was wiederum das Klima beeinflusst. Eine Metastudie, die Daten von 28 Standorten in Tundraregionen sammelte, verdeutlicht, dass niedrige Temperaturen den Nährstoffumsatz im Boden begrenzen und somit einen Großteil des Kohlenstoffs im Boden binden.
Die zunehmende Erwärmung dieser Tundraböden könnte massive Quellen für Treibhausgase darstellen, was potenziell zu einer deutlichen Verschärfung des Klimawandels führen könnte. Wenn die Böden auftauen, setzen Mikroorganismen Treibhausgase frei, die zu einem Teufelskreis führen können, der die Erderwärmung weiter vorantreibt. Experimente mit Open-Top-Kammern legen nahe, dass selbst eine geringfügige Erhöhung der Lufttemperatur um 1,4 Grad Celsius die Ökosystem-Atmung signifikant steigern und langfristige Auswirkungen haben kann.
Die Studie hebt hervor, dass regionale Unterschiede in Bezug auf die Reaktion der Tundraböden bestehen, abhängig von Faktoren wie Stickstoffverfügbarkeit und dem pH-Wert des Bodens. Regionen wie Teile Sibiriens und Kanadas könnten stärker betroffen sein, während Tundraböden in Hochasien möglicherweise weniger stark reagieren. Die neuen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Modelle zur Erderwärmung zu verbessern und die Auswirkungen des Klimawandels genauer vorherzusagen.