Vorarlberg

Kartoffelernte im Burgenland: Wetterkapriolen und Herausforderungen

Namensvielfalt und Bedeutung des Nachtschattengewächses

Die Kartoffelernte im Burgenland wurde in den letzten Tagen von heftigen Unwettern und starken Niederschlägen beeinflusst. Doch obwohl die Wetterkapriolen ihre Spuren hinterließen, konnten die Landwirte die Ernte fortsetzen. Andrea Tobler aus Draßburg ist zuversichtlich, dass sich das Wetter wieder bessert und die Ernte erfolgreich abgeschlossen werden kann.

Das Jahr war jedoch alles andere als einfach, wie verschiedene Landwirte, darunter auch Andrea Tobler, aus dem Bezirk Mattersburg berichten. Zu viel Feuchtigkeit im Frühjahr, Dürre im Sommer und der Drahtwurm als Schädling bereiteten den Landwirten Schwierigkeiten bei der Produktion zu angemessenen Preisen. Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln wurde durch fehlende Zulassungen erschwert, was zu einem Rückgang des Selbstversorgungsgrads unter 90 Prozent führte.

In Niederösterreich klagten Landwirte über stark beschädigte und angebohrte Kartoffelknollen, die teilweise nicht mehr für den Speisegebrauch geeignet waren. Diese Kartoffeln werden dann entweder für die Stärkekartoffelverarbeitung verwendet oder in Biogasanlagen verwertet, was finanzielle Verluste für die Bauern bedeutet.

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Die Industriegruppe Pflanzenschutz warnt vor einem rückläufigen Selbstversorgungsgrad mit Kartoffeln in Österreich, der derzeit bei 86 Prozent liegt. Der Import von Kartoffeln aus anderen Ländern, wie Ägypten, wurde aufgrund von in der EU verbotenen Wirkstoffen notwendig.

Die Qualität und Menge der diesjährigen Ernte wird von Burgenlands Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich und Landwirtin Andrea Tobler als gut bewertet. Trotz der Herausforderungen durch das Wetter passt die Erntequalität und -menge bisher gut. Andrea Tobler baut auf ihrem Hektar Land sieben verschiedene Kartoffelsorten an und betreibt seit drei Jahren auch einen Hofladen.

Die Kartoffel hat in der österreichischen Landwirtschaft eine zentrale Bedeutung. Auf knapp 19.000 Hektar wird sie angebaut, davon entfallen allein in Niederösterreich mehr als 14.000 Hektar auf den Kartoffelanbau. Das Burgenland ist das zweitgrößte Anbaugebiet mit 1.420 Hektar. Die bekanntesten angebauten Kartoffelsorten in Österreich sind Valdivia, Graziosa, Ditta, Benjamin, Marabell, Belmonda, Agria und Melody.

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Die Qualität und Herkunft spielen beim Kauf von Kartoffeln eine große Rolle für die österreichischen Verbraucher. Laut einer Studie sind 83 Prozent der Konsumenten auf die Herkunft der Kartoffeln, 94 Prozent auf die Qualität und 81 Prozent auf die Kocheigenschaften bedacht. Der Preis spielt mit 61 Prozent eine geringere Rolle. Insgesamt essen die Österreicher pro Kopf und Jahr etwa 53 Kilogramm Kartoffeln.

Die Kartoffel mag viele Namen haben – ob Krumpan, Erdapfel oder Kartoffel – letztendlich ist sie ein vielseitiges und beliebtes Nahrungsmittel, das fest in der österreichischen Landwirtschaft verankert ist.

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