Landesrechnungshof prüft Geschäftsgebarung von Hypo Vorarlberg mit Signa
Der Vorarlberger Landesrechnungshof hat eine Prüfung der Geschäftsgebarung der Hypo Vorarlberg Bank AG in Bezug auf deren Kreditgeschäfte mit der Signa-Gruppe eingeleitet. Diese Prüfung begann im Juli und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Direktorin Brigitte Eggler-Bargehr erklärte gegenüber dem ORF, dass eine genaue Beurteilung frühestens am Ende des Jahres erwartet wird.
Antrag der Vorarlberger Landtagsparteien führt zur Untersuchung
Im März hatten die Vorarlberger Landtagsparteien einen Antrag gestellt, in dem der Landesrechnungshof gebeten wurde, die risikoreichen Geschäfte der Hypo Vorarlberg Bank AG ab dem Jahr 2020 zu überprüfen. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Kreditvergaben an die Signa Holding, die Signa Privatstiftung und deren Tochterfirmen gewidmet werden. Die Untersuchung soll auch Fragen zu Kontrollmechanismen, Berichtspflichten, der Aufsichtsratsrolle und dem Vorhandensein eines internen Frühwarnsystems klären. Darüber hinaus wird eine Empfehlung erwartet, wie zukünftige Risiken für das Land Vorarlberg minimiert werden können.
Risikovorsorge und Debatte um Kreditvergabe
Die genaue Höhe der potenziellen Verluste der Hypo durch Kredite an die insolvente Signa-Gruppe ist noch unklar. Die Bank hat jedoch ihre Risikovorsorge im Jahresabschluss 2023 drastisch erhöht, von 10 auf 75 Mio. Euro. Für den schlimmsten Fall wurde ein Ausfallszenario von 131,2 Mio. Euro kalkuliert. Trotz Betonung des Vorstands, dass die Kredite besichert seien, sorgten die Signa-Kredite in Vorarlberg für eine ausgiebige Debatte über Kreditvergabepraktiken und die Rolle der Landesbank, an der das Land Vorarlberg zu fast 77 Prozent beteiligt ist.