In Vorarlberg standen Häuser bei starkem Regen kurz vor einer Evakuierung, als die Leiblach über die Ufer trat. Der Feuerwehrkommandant von Hörbranz, Markus Schub, gab jedoch Entwarnung, als der Pegel der Leiblach sank und der Oberflächenzufluss sich beruhigte. Die Bewohner konnten aufatmen und sich nun daran machen, Keller auszupumpen.
Die Situation hatte sich gegen Mitternacht zugespitzt, als mehrere Häuser in einem Wohngebiet akut von der Evakuierung bedroht waren. Die Leiblach, der Grenzfluss zu Deutschland, war bis zum Rand gefüllt. Behörden bezeichneten die Lage als extrem selten, alle 100 bis 300 Jahre auftretend. Daher wurden insgesamt 190 Einsatzkräfte mobilisiert, darunter 130 Feuerwehrleute aus umliegenden Gemeinden sowie Spezialgerätschaften aus Lustenau und Göfis, die 40 Kilometer entfernt sind.
In Teilen Nord-Vorarlbergs fielen innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter, wobei in Hörbranz im Leiblachtal und am Pfänder sogar 135 Liter gemessen wurden. Der Pegel des Bodensees stieg um 25 Zentimeter auf 435 Zentimeter an – ein weiterer Hinweis auf die enormen Regenmengen in kurzer Zeit.
Neben den unmittelbaren Auswirkungen auf Häuser und Straßen verursachte der Starkregen auch Behinderungen in anderen Teilen Vorarlbergs. So sorgte ein Erdrutsch für die Sperrung der Verbindung zwischen Buch und Alberschwende im Bezirk Bregenz. Auch im Flachland waren temporäre Straßensperrungen aufgrund von Überflutungen notwendig.