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Ein erschreckender Übergriff ereignete sich am Mittwochabend in Vorarlberg, als ein 17-jähriger Junge von zwei Unbekannten angegriffen wurde. Um 21.30 Uhr wurde das Opfer auf der Straße angesprochen und von den Tätern nach Geld gefragt. Als er erklärte, kein Bargeld bei sich zu haben, zog einer der Angreifer ein Messer und zwang ihn dazu, mit seiner Bankomatkarte Geld abzuheben. Die Täter flüchteten anschließend mit einem dreistelligen Betrag. Dank einer schnell eingeleiteten Fahndung konnte die Polizei bereits eine halbe Stunde später die beiden Verdächtigen – einen 17-Jährigen und seinen 18-jährigen Komplizen – festnehmen. Der Haupttäter wurde noch in der gleichen Nacht verhört und von der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Feldkirch eingewiesen, wie vorarlberg.orf.at berichtete.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die breitere Problematik von Polizeigewalt und dem Umgang mit Straftaten, die von Beamten begangen werden. Ein Beispiel dafür ist der Fall eines Polizisten in Berlin im Jahr 2018, der bei einer Blaulichtfahrt einen Unfall verursachte, bei dem eine 21-jährige Frau starb. Erst ein Jahr später stellte sich heraus, dass der Polizist zum Zeitpunkt des Unfalls betrunken war. Solche Vorfälle werden oft von einem „Korpsgeist“ begleitet, der es schwer macht, die Wahrheit zu ermitteln. Laut deutschlandfunkkultur.de verschwinden Beweismittel, und die Staatsanwaltschaft sieht die Taten nicht ernsthaft als Verbrechen an. Von den jährlich etwa 2000 Strafanzeigen wegen Körperverletzung im Amt werden 95 Prozent als unbegründet oder geringfügig abgelehnt, während weniger als 3 Prozent vor Gericht landen. Dies führt dazu, dass viele Opfer von Polizeigewalt von einer Anzeige absehen, aus Angst vor weiterer Repression oder weil sie glauben, dass ihre Klage nicht ernst genommen wird.
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