In Vorarlberg scheint Lärm ein wachsendes Problem zu sein. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Landes lebt jeder zehnte Vorarlberger an Straßen, wo die zulässigen Lärmwerte überschritten werden. Diese Alarmierung betrifft nicht nur die Anwohner, sondern auch viele wichtig eingerichtete Orte wie Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser, die sich ebenfalls in diesen lärmintensiven Zonen befinden.
Die Erhebung konzentrierte sich auf die Lärmbelastung an Landes- und Gemeindestraßen, während Autobahnen und Schnellstraßen nicht Teil der Untersuchung waren. Ungefähr 38.000 Menschen sind an diesen Straßen besonders hohen Lärmpegeln ausgesetzt. Die Messungen zeigen, dass der Verkehrslärm oft über dem festgelegten Grenzwert von 60 Dezibel liegt, und während der Nacht, wenn der zulässige Lärm noch niedriger ist, sind noch viel mehr Einwohner betroffen.
Lärm und seine Auswirkungen
Lärm ist jedoch nicht nur ein Problem für die Bewohner. Auch Passanten, Patienten in Krankenhäusern und Schulkinder sind den gesundheitlichen Risiken durch übermäßigen Straßenlärm ausgesetzt. Die Studie zeigt, dass 33 Kindergärten und 30 Schulen an besonders lauten Straßen liegen, wo die Geräuschkulisse über 60 Dezibel beträgt. Ein Beispiel für solche stark belasteten Straßen sind die L190, die Schweizer Straße in Bregenz sowie die Liechtensteiner Straße in Feldkirch.
Um diesem wachsenden Problem entgegenzuwirken, hat die EU die Umgebungslärmrichtlinie ins Leben gerufen. Diese Richtlinie fördert ein gemeinsames Vorgehen in Europa zur Senkung der Lärmbelastung für die Bevölkerung. Ein zentraler Bestandteil dieser Initiative sind strategische Lärmkarten, die unter Beteiligung der Öffentlichkeit Lärmaktionspläne entwickeln. Ziel ist es, den Umgebungslärm, der potenziell gesundheitsschädliche Auswirkungen haben kann, zu begrenzen und gleichzeitig ruhige Gebiete vor Lärmemissionen zu schützen.
Der Aktionsplan Lärm des Landes Vorarlberg umfasst spezifische Maßnahmen zu betroffenen Regionen, Lärmschwellenwerten und bereits umgesetzten sowie geplanten Schritten. Während die Lage ernst ist, zeigt die umfassende Betrachtung der Lärmbelastung, dass es Schritte gibt, um diese Herausforderung anzugehen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.