
In Feldkirch, genauer gesagt im Altenstadt-Viertel, hat die regionale Geschichte einen besonderen Platz eingenommen. Der Brandopferplatz, ein bedeutender archäologischer Standort, der auf die Bronzezeit datiert wird, zieht immer wieder die Aufmerksamkeit der Forscher und Geschichtsinteressierten auf sich. Er wird auf etwa 3200 bis 3000 Jahre alt geschätzt und bildet eine wertvolle Quelle für die Erforschung der frühen Besiedlung in Vorarlberg.
Die Entdeckungen an dieser historisch relevanten Fundstelle wurden in den Jahren 1954 bis 1957 gemacht. Bei den Ausgrabungen stießen Archäologen auf einen beeindruckenden Kultplatz, der durch einen doppelten Kreis aus massiven Steinblöcken geformt wurde. Dieser hat einen Durchmesser von etwa 8 Metern. Zudem wurden diverse Feuerstellen entdeckt, was darauf hindeutet, dass der Ort für rituelle Feiern genutzt wurde.
Funde und Ausstellungsstücke
Der Fundplatz ist nicht nur für seine Struktur bedeutsam, sondern auch für die Vielzahl an Artefakten, die dort entdeckt wurden. Über 10.000 Tonscherben und viele kleine Brongegenstände, darunter einige Bronze-Armreifen und Nadeln, zeugen von den Handwerkstechniken der damaligen Zeit. Diese Objekte wurden sorgfältig im Rahmen der Bauarbeiten an der neuen Volksschule in Altenstadt in einer speziellen Vitrine platziert, damit die Öffentlichkeit einen Einblick in die Regionalkultur der Bronzezeit erhalten kann.
Zusätzlich zu den Bronzeobjekten sind auch Teile von getöteten Tieren, die im Rahmen von rituellen Opfern geschlachtet wurden, dokumentiert. Eine dicke Schicht aus verbrannten Knochen und Asche umgibt den Ort, was auf die Praxis von Feueropfern hinweist. Zu den identifizierten Tierarten zählen Schaf, Ziege, Schwein und Rind, jedoch bleibt die Frage offen, ob in der unmittelbaren Nähe des Platzes Siedlungen existierten.
Am Standort "In der Grütza" oder "Am Brandopferplatz" befindet sich heute eine Informationstafel, die Passanten und Interessierte über die historischen Hintergründe informiert. Diese Tafel ergänzt die Vitrine in der Volksschule, wo einige bedeutende Fundstücke ausgestellt sind, darunter ein typischer Melaunertopf, der nach einer bedeutenden Fundstelle in Südtirol benannt wurde.
Die Rückkehr dieser Artefakte nach Altenstadt, nach fast 70 Jahren Abwesenheit, stellt einen bedeutsamen Schritt dar, um die lokale Geschichte lebendig zu halten und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen. Diese Initiative fördert das Interesse an der archäologischen Region und ermöglicht es, den wertvollen kulturellen und historischen Reichtum Vorarlbergs zu verstehen und zu schätzen.
Die Ausstellung und die damit verbundenen Informationen reflektieren nicht nur die kulturelle Vergangenheit der Region, sondern fördern auch das Bewusstsein für die historische Bedeutung solcher Fundstellen in Vorarlberg und darüber hinaus. Besucher sind herzlich eingeladen, sich mit dieser faszinierenden Geschichte auseinanderzusetzen und die Artefakte in der modernen Bildungsumgebung der Volksschule zu erkunden.
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