Emma und Robert Slepicka leben nun seit 17 Jahren am ruhigen Rande von Rankweil. Ihr Leben in der Langgasse ist von Stille geprägt, die sie nach Jahren in der Stadt sehr schätzen gelernt haben. „Es gefällt uns sehr gut hier“, sagen die beiden, „kein Autolärm, nur Vogelgezwitscher – das ist ein großer Unterschied, der uns gut tut.“
Die Slepickas haben eine enge Bindung zu ihren Söhnen Robert und Peter sowie deren Familien, und sie freuen sich über die Entwicklung ihrer Enkelkinder Alexander, Sabine, Carolin und Martin sowie der Urenkelin Ronja. Aber wie begann ihre Liebesgeschichte?
Von Feldkirch bis nach Innsbruck
Die Wurzeln ihrer Beziehung liegen in Feldkirch. Schon in ihrer Jugend begegneten sich Emma und Robert sporadisch. Als Robert mit seiner Mutter im Alter von 14 Jahren nach Vorarlberg zog, verloren sie sich aus den Augen. Robert besuchte eine Handelsschule in Oberösterreich, dann ging es für ihn zum Militär nach Innsbruck. Im Heimatbesuch begegnete er Emma erneut und verliebte sich. „Ich habe dann zu ihr gesagt, sie soll doch mit nach Innsbruck kommen“, erinnert sich Robert. Emma fand dort Arbeit in einer Schneiderei, und wenig später, am 31. August 1964, gab sie Robert im „Goldenen Dachl“ das Jawort.
Nach der Hochzeit lebte das Paar zunächst im Gemüseort Thauer und fand bald Freude in der Geburt ihres Sohnes Robert. Es gab bald Nachwuchs: 1965 folgte Peter. Während Robert in verschiedenen Funktionen bei der Gemeinde Rankweil arbeitete, kümmerte sich Emma liebevoll um die Kinder und das Familienleben, war aber auch die „Finanzministerin“ des Haushalts.
Gemeinsam auf Entdeckungsreise
Die beiden können auf zahlreiche gemeinsame Erlebnisse zurückblicken. Ihr Lebensmotto „Gemeinsam ist das Leben schöner“ begleitete sie durch ihre Ehe. „Berge und Wald haben es uns angetan“, sagt Emma, „wir haben Skitouren gemacht und sind Rad gefahren, bis zum Bodensee.“ Robert fügt hinzu, dass er mit 65 Jahren das Bodenseepatent gemacht habe, womit sie sieben Jahre lang mit dem Boot auf dem See unterwegs waren. „Das war so langweilig für mich“, lacht Emma, „ich würde viel lieber in den Bergen sein.“
In ihrem großen Garten, den Emma mit viel Einsatz pflegte, habe sie das Obst und Gemüse verarbeitet, eingemacht und sogar Essig hergestellt. „Es ist bemerkenswert, was man als junger Mensch alles leisten kann“, sagt sie voller Stolz.
Robert fand zusätzlich Freude am Gesang. Aktives Mitglied im Alpenverein, war er auch Landesjugendführer und danach zehn Jahre im Vorstand tätig. Nebenbei sang er in diversen Chören und trat mit seinen „Kirchtagssängern“ in Amerika und anderswo auf.
Obwohl das Paar mittlerweile im Ruhestand ist, bleibt ihre Gesundheit stabil. Emma startet jeden Morgen mit einer Radtour, während Robert es bevorzugt, seine Runden zu gehen. Ihre Tage beginnen um 9 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück, gefolgt von erholsamen Ausflügen mit den Senioren von Rankweil und Kurreisen nach Abano.
Ein wenig Rückzugsort für Emma ist der kleine Garten, in dem sie Kraft tankt. Ihre Enkel haben Robert gebeten, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben, die viele interessante Geschichten enthält.
Das diamante Hochzeitsjubiläum wird mit einer musikalischen Feier im Annakirchele in Brederis zelebriert, gefolgt von einer Agape und einem festlichen Essen im Kreise der Familie. Ihre Reise gemeinsam hat sie durch Höhen und Tiefen geführt, immer trägt das Paar das Motto in ihren Herzen, dass das Leben gemeinsam schöner ist.