Einsamkeit und verzweifelte Seelenrufe prägen die Weihnachtszeit in Vorarlberg. Während die meisten Menschen in festlicher Stimmung zusammenkommen, erleben viele andere eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Telefonseelsorge spielt dabei eine entscheidende Rolle, wie Sepp Gröfler, der Leiter der Einrichtung, betont: „Wir sind rund um die Uhr erreichbar und versuchen, die Menschen dort abzuholen, wo gerade ihre Sorgen am größten sind.“ Der Andrang ist spürbar gestiegen, und insbesondere Familienkrisen, finanzielle Sorgen und Einsamkeit prägen die Anrufer. Besonders bemerkenswert ist der Fall eines 15-jährigen Mädchens, dessen Mutter im Sterben liegt. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an die Telefonseelsorge und fand Halt und Eingehensweise durch Gröfler, der ihr Trost spendete und sie bis zum letzten Atemzug ihrer Mutter begleitete, wie Krone.at berichtete.
Wachsendes Bedürfnis nach Hilfe
Die Einsamkeit zu Weihnachten ist ein verstärkt spürbares Gefühl, da dieses Fest oft als Familienfest wahrgenommen wird. „Die Menschen sitzen alleine zu Hause und erleben das Fest der Familie nur aus der Ferne“, so Gröfler. Damit korrespondiert ein Anstieg der Anrufe bei der Telefonseelsorge: „Wir erwarten für 2022 mit 17.000 Gesprächen die höchste Zahl in der Geschichte der Telefonseelsorge Vorarlberg.“ Die Realität der Anrufer umfasst häufig psychische Belastungen, Beziehungsprobleme und Erlebnisse von Gewalt oder Missbrauch.
Um den Belastungen in der aktuellen Zeit entgegenzuwirken, wie steigende Lebenshaltungskosten und die allgegenwärtige Einsamkeit, setzt die Telefonseelsorge auf Empathie und aktives Zuhören. "Ein offenes Ohr ist das wichtigste Instrument, das zur Verfügung steht", erklärt Gröfler und fügt hinzu, dass die Helfer oft auch mit einem simplen Zuhören eine große Erleichterung für die Anrufer schaffen können. Die Hotline 142 bleibt für Menschen in Not eine unverzichtbare Anlaufstelle – vertraulich, rund um die Uhr und kostenlos, wie VOL.AT berichtet.
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