Im Gemeindehaus von Hippach-Schwendau wird ein Ort der Begegnung und des Wissens geschaffen. Die Bibliothek, geleitet von Annemarie Fleidl und unterstützt von einem engagierten Team der Lebenshilfe, bietet nicht nur Lesestoff, sondern auch einen Raum für kreative Entfaltung. Hier wird deutlich, dass Lesen und Lernen Hand in Hand gehen und Teil der gemeinschaftlichen Struktur sind.
Vielfältige Angebote in der Bibliothek
„Hier kann man Krimis, Thriller, Kinderbücher, Zeitschriften und sogar CDs ausleihen“, erzählt Annemarie Fleidl bei einem Rundgang durch die farbenfrohe Bibliothek. Das Team, bestehend aus fünf Mitarbeitern der Lebenshilfe und einer Gruppe von Freiwilligen, sorgt dafür, dass die Bibliothek immer abwechslungsreich und einladend bleibt. Die sorgfältige Rücksortierung der ausgeliehenen Titel ist nur eine der vielen Aufgaben, die anstehen. Kurt Kerschdorfer, ein begabter Alleskönner im Team, hatte an diesem Tag die Verantwortung übernommen, die zurückgebrachten Bücher zu scannen.
Die kulturelle Bedeutung der Lebenshilfe
Die Lebenshilfe in Tirol hat sich das Ziel gesetzt, Menschen mit Behinderungen nicht nur eine Arbeitsmöglichkeit zu bieten, sondern auch deren Fähigkeiten sichtbar zu machen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich jeden Tag dafür ein, Begegnungen und Erfahrungen zu fördern. Wir freuen uns über jede Bewerbung und jeden neuen Zivildiener“, erklärt Waltraud Haberl, die Regionalleiterin der Lebenshilfe Tirol. Besonders wichtig ist hierbei die Förderung von geregelten Arbeitsverhältnissen für Menschen mit Behinderungen, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Einzigartige Kreativität am Arbeitsplatz
Die Bibliothek dient nicht nur als Ort zum Ausleihen von Büchern, sondern auch als Zeugnis kreativer Betätigung. Annemarie Fleidl ist nicht nur eine leidenschaftliche Bibliothekarin, sondern auch eine talentierte Handarbeiterin. „Hier haben wir unsere eigene Leseecke für die Kinder“, sagt sie strahlend und zeigt, wie sie ihre ruhigen Momente nutzt, um handgefertigte Grußkarten und Tragetaschen zu gestalten. „Das sind richtige Kunstwerke“, fügt sie hinzu, während sie stolz einige der liebevoll verzierten Stücke präsentiert. Durch solche kreativen Projekte wird der Aufenthaltsraum noch gemütlicher und einladender für Jung und Alt.
Ein Aufruf zur Gemeinschaft
Annemarie Fleidl hebt die Bedeutung der Gemeinschaft hervor. „Unser Ziel ist es, Menschen zusammenzubringen und einladende Angebote zu schaffen. Kommt doch mal bei uns vorbei“, erklärt sie mit einem einladenden Lächeln und weckt dadurch das Interesse vieler. Die Bibliothek öffnet ihre Türen von Montag bis Freitag für alle, die sich für Bücher und kreative Freizeitaktivitäten begeistern.
Regionale Initiativen zur Unterstützung
Die Lebenshilfe Tirol verfolgt mit verschiedenen Projekten aktive Unterstützungsansätze. Während die Organisation sich besonders für die Anerkennung der Arbeitsleistung von Menschen mit Behinderungen einsetzt, wird auch der Austausch und das Lernen von neuen Ideen gefördert. Ein Pilotprojekt in Kärnten zeigt bereits, dass es möglich ist, Menschen mit Behinderungen ein reguläres Gehalt anzubieten und nicht nur Taschengeld. „Arbeit ist ein Menschenrecht, und das umfasst auch die Möglichkeit, selbstversichert zu sein“, betont Haberl.
Kulturelle Impulse für die Zukunft
Zusätzlich zum Angebot in der Bibliothek wird in Schwendau das Projekt „Arche Kunterbunt“ für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen ins Leben gerufen, das zukünftig noch mehr kreative und bildende Möglichkeiten bieten soll. Diese Initiativen zeigen, dass es in der Region ein starkes Engagement für inklusive und zugängliche Angebote gibt.
