„Ich kann nicht singen“ – ein Gedanke, der vielen Menschen durch den Kopf geht. Doch Helga Diem, eine erfahrene Stimm- und Atemtrainerin, widerspricht diesem Selbstbild vehement. Ihrer Überzeugung nach ist Singen nicht nur eine Frage des Talents, sondern vielmehr das Ergebnis von Übung und einer positiven Einstellung. Gemeinsam mit Klaus Niederstätter führt sie den Chor „Gernsingende Falschsänger“, ein Projekt, das darauf abzielt, die Freude am Singen in den Vordergrund zu stellen und Hemmungen abzubauen.
Die beiden Chorleiter haben sich der Mission verschrieben, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, seine Stimme zu entdecken und zu nutzen. „Es ist nicht wichtig, von Natur aus gut singen zu können. Vielmehr geht es darum, sich selbst zu verbessern und Spaß am Gesang zu finden“, erklärt Diem. Ihre Philosophie bietet eine vielfältige Perspektive auf das Thema Singen, das für viele oft mit Scham oder Unsicherheit verbunden ist.
Gesundheitliche Vorteile des Singens
Das Singen hat nicht nur emotionalen Wert, es bringt auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. Diem und Niederstätter betonen, dass es sich lohnt, regelmäßig die eigene Stimme zu trainieren. Das Singen stimuliert die Atemmuskulatur und fördert die Durchblutung, was das allgemeine Wohlbefinden steigert. Außerdem kann regelmäßiges Singen dazu beitragen, Stress abzubauen und die Stimmung zu heben.
„Es gibt keinerlei Gründe, warum Menschen das Singen aufgeben sollten. Vielmehr sollte es Teil jeder Person sein“, so Niederstätter. Gemeinsam mit Diem geben sie Workshops und Podcast-Episoden, in denen sie Übungen und Methoden vorstellen, die helfen, den eigenen Gesang zu verbessern und die Stimme zu stärken. Diese sind leicht umsetzbar und richten sich an alle Altersgruppen.
Zudem ist das Gruppen- und Chorgesang für viele eine hervorragende Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in die Gemeinschaft einzubringen. „Die Unterstützung und der Austausch mit anderen machen das Singen nicht nur leichter, sondern auch viel schöner“, betont Diem. Damit wird Singen zu einem Erlebnis, das weit über die reine Klangbildung hinausgeht.
Die Chorleiter haben oft die Erfahrung gemacht, dass Teilnehmer, die anfangs skeptisch sind, innerhalb kürzester Zeit Fortschritte machen. „Es ist fast wie ein ganz neuer Mensch, der aus sich herauskommt“, erzählt Niederstätter begeistert. Der Schlüssel liegt in der Überwindung von Ängsten und der Bereitschaft, Neues auszuprobieren.
Im Podcast, in dem Diem und Niederstätter ihre Gedanken und Ansätze teilen, ermutigen sie die Zuhörer, sich selbst an das Singen heranzuwagen. „Man muss sich einfach trauen“, sagt Diem, „und die Stimme trainieren.“ Durch verschiedene Atem- und Stimmübungen bringen sie den Menschen nicht nur bei, sich stimmlich auszudrücken, sondern auch, sich selbst besser kennenzulernen und zu akzeptieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Singen mehr als nur eine musikalische Aktivität ist. Es ist ein Weg zur Selbstfindung, zur Stärkung der Gesundheit und zur Förderung der sozialen Interaktion. Dank der Leidenschaft von Helga Diem und Klaus Niederstätter haben viele Menschen die Chance, diese positiven Effekte für sich zu entdecken und die Freude am Singen zurückzugewinnen.