Eine Faustregel für den ersten Mähschnitt gibt es nicht, so Jakob Behmann von der Landwirtschaftsschule in Hohenems. Der optimale Zeitpunkt hängt vom Wetter und der Pflanzenentwicklung ab. Landwirte werden dazu ermutigt, den richtigen Moment zu wählen, wenn die Rispen oder Ähren aus den Gräsern wachsen. Aufgrund des trockenen Frühjahrs kam dieser Zeitpunkt dieses Jahr früh.
Durch längere Vegetationsperioden können Landwirte ihre Wiesen sowohl früher im Jahr als auch weiter in den Herbst hinein bewirtschaften. Die steigenden Temperaturen ermöglichen mehr Nutzungen des Grünlands. Je nach Lage und Höhe variieren die Anzahl der Schnitte, was sich auf die Qualität des Futters für Milchkühe auswirkt.
Die Wahl des Mähzeitpunkts zielt hauptsächlich auf die Futterqualität ab. Der Eiweiß- und Energiegehalt im Gras sinkt, je länger es steht. Die Düngung spielt eine Rolle, da sie das Wachstum beeinflusst und die Schnittabstände verkürzen kann. Erhöhte Düngung und häufiges Mähen begünstigen Pflanzen, die flexibel auf die Bewirtschaftung reagieren und früh blühen.
Mit zunehmendem Mähen und Düngen setzen sich Pflanzen durch, die die Mahd gut verkraften oder auf die Nährstoffzufuhr im Boden angewiesen sind. Dies führt zu einem Rückgang der Pflanzenvielfalt, was wiederum den Lebensraum für Insekten verringert. Schmetterlinge, Bienen und Hummeln leiden unter dem Verlust an Nahrung und dem Zerstören ihrer Eier und Larven durch das Mähen.
In höheren Lagen wird das Grünland weniger intensiv bewirtschaftet als in tieferen Lagen. Streuflächen, Bergwiesen und Alpgebiete werden meist nur einmal genutzt und nicht gedüngt, um die ökologische Vielfalt zu erhalten. Die Notwendigkeit, Grünland länger stehen zu lassen, wird aus ökologischer Perspektive betont.