Gender Pension Gap in Österreich
Am „Equal Pension Day“ erhalten Männer in Österreich bereits so viel Pension wie Frauen erst am Ende des Jahres. Dieser Tag fällt landesweit auf den 6. August, während in Vorarlberg dieser Tag bereits am 12. Juli war. Im Vergleich dazu ist in der Hauptstadt Wien der Stichtag erst am 15. September.
Regionale Unterschiede im Pensionssystem
In Vorarlberg zeigt sich der größte Unterschied in den Pensionen zwischen Frauen und Männern mit fast 47 Prozent. Männer erhalten im Durchschnitt über 2.200 Euro monatlich, während Frauen nur 1.200 Euro bekommen. Das entspricht einem Unterschied von durchschnittlich 1.000 Euro pro Monat.
Risiko der Altersarmut für Frauen
Iris Seewald, Frauenvorsitzende im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), warnt vor Altersarmut bei Frauen aufgrund der bestehenden Pensionsschere. Sie hebt hervor, dass Frauen häufig eine Zusatzpension benötigen, insbesondere wenn sie alleine im Alter sind. Die Anzahl der Witwenpensionen sinkt, was auch auf veränderte Lebensmodelle und -gestaltungen zurückzuführen ist.
Ursachen und Forderungen
Seewald erklärt die Unterschiede in Vorarlberg durch die hohe Teilzeitbeschäftigung und das dominierende Industriewesen, in dem Männer besser entlohnt werden. Sie fordert daher eine Aufwertung der typischen Frauenberufe, in denen Frauen oft in Teilzeit tätig sind. Eine frühzeitige Bewusstseinsbildung insbesondere in Bezug auf Pensionszeiten ist laut Seewald unerlässlich, um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken.
Maßnahmen zur Beseitigung der Geschlechterkluft
Um die Gender Pension Gap zu verringern, schlägt Seewald vor, Pensionszeiten bereits während der Ausbildungszeit zu sammeln. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit des Pensionssplittings, um die finanzielle Situation von Paaren im Alter zu verbessern. Es wird hervorgehoben, dass Maßnahmen zur Verhinderung von Altersarmut bei Frauen von entscheidender Bedeutung sind.