Wolfgang Bartosch wurde am Freitagabend zum neuen Interimspräsidenten des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) gewählt. Dieser Wechsel folgt auf den Rücktritt von Klaus Mitterdorfer am 21. November und passiert in einer entscheidenden Phase für den Verband, der mit mehreren internen Meinungsverschiedenheiten und einer angespannten Situation konfrontiert ist.
Der 66-jährige Bartosch, der derzeit den steirischen Landesverband leitet, wurde während einer Sitzung des ÖFB-Präsidiums in Wien gewählt. Diese Entscheidung ist besonders bemerkenswert, da es ursprünglich einem der vier Vizepräsidenten des ÖFB, nämlich Gerhard Götschhofer, Josef Geisler, Johann Gartner und Philip Thonhauser, vorbehalten gewesen wäre, den Vorsitz zu übernehmen. Niemand aus diesem Kreis konnte jedoch die nötige Mehrheit dafür gewinnen oder zeigte Interesse an der Aufgabe.
Statutenänderung und schnelle Entscheidung
ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer berief sich auf einen Paragrafen, der es ermöglicht, außerhalb der Hauptversammlung Veränderungen vorzunehmen, wenn Gefahr in Verzug ist. Durch die Bewegung wurde geändert, dass auch ein reguläres Präsidiumsmitglied für die Rolle des Präsidenten in Betracht gezogen werden kann. Damit war der Weg für Bartosch frei, dieses wichtige Amt zu übernehmen.
Bartosch ist kein Unbekannter im Verband, er hat seit 2011 im Präsidium gedient und ist bekannt für einen besonnenen Stil, der sich von den oft hitzigen Auseinandersetzungen unterscheidet. Nun liegt es an ihm, die aufkommenden Spannungen zu moderieren und Konflikte zu entschärfen, die besonders um die vom zurückgetretenen Mitterdorfer ausgesprochenen Kündigungen von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Hollerer entstanden sind.
Die Herausforderungen für Bartosch
Der neue Interimspräsident steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Öffentlich ausgetragene Differenzen innerhalb des Präsidiums haben die Atmosphäre im Verband belastet. zusätzlich haben Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler sich zu Wort gemeldet und ihre Unterstützung für Neuhold klar ausgesprochen, was die Situation weiter kompliziert. Bartosch hat bereits angekündigt, dass er die Rolle des Präsidenten nach der Hauptversammlung am 18. Mai 2025 wieder zur Verfügung stellen wird, möchte aber bis dahin die von Mitterdorfer angestoßene Strukturreform vorantreiben.
Seine Fähigkeit, im Angesicht dieser Schwierigkeiten zu navigieren und ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen, ist entscheidend für die Zukunft des ÖFB. Ob er es schafft, die Wogen zu glätten und eine klare Vision für den Verband zu entwickeln, wird nicht nur für ihn, sondern für den gesamten österreichischen Fußball von großer Bedeutung sein. Weitere Details zu diesem Thema werden in einem Artikel auf www.vienna.at berichtet.
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