In Bregenz, droht erneut Schatten auf die Kunstszene zu fallen, nachdem Werbeplakate des Kunsthauses Bregenz (KUB) mit dem auffälligen Slogan „Wish you were gay“ mutwillig beschädigt wurden. Diese Werbung ist Teil einer größeren Ausstellung, die die betagte Thematik der LGBTQ+-Community behandelt. Die Zerstörung der Plakate wirft nicht nur Fragen zum Respekt vor künstlerischen Ausdrucksformen auf, sondern auch über die Akzeptanz von Diversität in der Gesellschaft.
Ein weiteres Beispiel für Vandalismus
Am Samstagmorgen wurde wiederholt ein Plakat von einer bislang unbekannten Person angegriffen. Neun Monate nachdem ähnliche Vorfälle gemeldet wurden – im Juli dieses Jahres wurden bereits fünf Plakate entlang der Seestraße in ähnlicher Weise beschädigt, wobei gezielt das Wort „gay“ herausgeschnitten wurde. Laut einem Polizeibericht setzten sich die Zerstörungsakte an diesem Morgen fort, als fünf neue Plakate dem gleichen Schicksal widerfahren sind.
Die Bedeutung der Ausstellung
Die Ausstellung „Wish you were gay“, die noch bis zum 22. September im KUB zu sehen ist, bringt wichtige gesellschaftliche Themen in den Vordergrund. Seit dem 8. Juni werden die Billboards des KUB mit dieser provokanten Botschaft beworben. Diese Kunstform möchte Menschen anregen, über ihre Vorurteile und ihre Haltung gegenüber der LGBTQ+-Community nachzudenken. Anstatt die Gespräche über Akzeptanz und Gleichheit zu fördern, werden diese Botschaften jedoch immer wieder angegriffen und entstellt.
Zeugenaufruf der Polizei
Die Polizei hat bereits einen Aufruf gestartet, um mögliche Zeugen ausfindig zu machen, die Hinweise über die aktuelle Sachbeschädigung geben können. Sie bitten um Mithilfe von Personen, die möglicherweise am Samstagmorgen etwas Verdächtiges in der Nähe der Plakate beobachtet haben. Zusätzliche Informationen könnten entscheidend für die Aufklärung der Vorfälle sein und die Täter zur Verantwortung ziehen.
Ein Blick auf die gesellschaftliche Wirkung
Trotz der wiederholten Schändung dieser Plakate bleibt das KUB in seiner Mission beständig. Sie haben rasch neue Plakate drucken lassen, um die Zerstörungen zu ersetzen und deren Botschaft nicht verstummen zu lassen. Dies zeigt den Widerstand gegen Diskriminierung und den stark verankerten Wunsch, Kunst und Kultur in der Diskussion um Identität und Akzeptanz hervorzubringen. Es zeigt auch engagiertes Eintreten für die Menschenrechte und die Sichtbarkeit, die auch weiterhin nötig ist.
Ein kulturelles Erbe in Gefahr?
Die KUB-Plakate sind seit 1997 ein fester Bestandteil des Programms und haben sich als Leitfaden für künstlerische Dialoge über verschiedene Themen etabliert. Mit dem wiederholten Vandalismus wird jedoch deutlich, dass diese Bemühungen nicht immer von der Allgemeinheit geschätzt werden. Solche Angriffe spiegeln nicht nur eine persönliche Abneigung wider, sondern auch eine tief verwurzelte gesellschaftliche Haltung, die weiterhin Diskriminierung fördert.
Kunst als Spiegel der Gesellschaft
Die wiederholten Vorfälle in Bregenz verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Kunst und kulturelle Ausdrucksformen heute stehen. Sie stehen als Symbol für den Widerstand gegen Vielfalt und das Bedürfnis, sich mit den Themen Identität, Sexualität und Akzeptanz auseinanderzusetzen. In einer Zeit, in der Diversität gefeiert werden sollte, sind solche Vorfälle ernüchternd und bringen die Notwendigkeit eines verstärkten Dialogs ins Licht.