Die bevorstehende Vorarlberger Landtagswahl am 13. Oktober sorgt für Spannungen und Interesse in der politischen Landschaft. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Volkspartei (ÖVP) zwar weiterhin die stärkste Kraft im Bundesland ist, jedoch einen deutlichen Rückgang in der Unterstützung erfahren hat. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) konnte dagegen signifikant zulegen und lässt die prognostizierten Wahlergebnisse auf ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen schließen.
Nach den neuesten Ergebnissen der Umfrage, die vom Marktforschungsinstitut Spectra im Auftrag der „Vorarlberger Nachrichten“ durchgeführt wurde, kommt die ÖVP nur auf 31 Prozent Zustimmung. Dies ist ein erheblicher Rückgang im Vergleich zu den 43,53 Prozent, die sie bei der letzten Wahl 2019 erreicht hat. Die FPÖ hingegen könnte am Wahltag einen Zuwachs auf 28 Prozent verzeichnen, was mehr als eine Verdopplung im Vergleich zu den 14 Prozent von 2019 darstellen würde. Dieses Verschieben der politischen Macht könnte die Dynamik der Regierung in Vorarlberg erheblich verändern.
Die Hintergründe zur Umfrage
An der Umfrage nahmen 501 wahlberechtigte Personen teil, die zwischen Mitte und Ende August befragt wurden. Die Frage lautete: „Wäre am nächsten Sonntag Landtagswahl, welche Partei würden Sie wählen?“ Letztendlich haben 413 Befragte eine Entscheidung getroffen, wobei die Schwankungsbreite der Umfrageergebnisse zwischen 3 und 4 Prozentpunkten liegt.
Besonders auffällig ist, dass die ÖVP möglicherweise zum ersten Mal bei einer Landtagswahl in Vorarlberg unter die 40-Prozentmarke fallen könnte. Das bisher schlechteste Ergebnis, das die ÖVP bei einer Wahl in diesem Bundesland erzielt hat, war 2014 mit 41,79 Prozent. Selbst die optimistischsten Stimmen innerhalb der Volkspartei scheinen überzeugt zu sein, dass es diesmal schwer werden wird, diese Marke zu überschreiten.
Für die FPÖ hingegen ist das politische Klima angenehm. Ihr bestes Wahlergebnis verbuchte die Partei im Jahr 1999 mit 27,41 Prozent. Angesichts der aktuellen Umfragewerte könnte die Freiheitliche Partei nun die Möglichkeit haben, einen neuen Rekord aufzustellen.
Die Grünen haben eine stabile Position in der Umfrage erreicht, mit einer Zustimmung von 18 Prozent, was in der Nähe ihres besten Ergebnisses von vor fünf Jahren (18,89 Prozent) liegt. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) zeigt einen leichten Anstieg von 9,46 Prozent im Jahr 2019 auf derzeit 12 Prozent, während die NEOS, die 2019 8,51 Prozent erhielten, in der Umfrage auf 10 Prozent kommen. Für die vier kleinen Parteien, die ebenfalls zur Wahl antreten, bleibt der Weg in den Landtag jedoch höchstwahrscheinlich versperrt.
Zusammengefasst zeigt die Umfrage die Verschiebungen im Wählerverhalten und die Möglichkeit eines spannenden Wahlabends. Am 13. Oktober werden die Wähler entscheiden, ob die FPÖ den Aufschwung fortsetzen kann und ob die ÖVP ihre Führungsposition verteidigen kann oder nicht.