In der Welt der klassischen Musik gibt es nur wenige, die es bis in die internationalen Arenen schaffen. Eine dieser Ausnahmen ist die Gänserndorferin Ines Galler-Guggenberger, die als Solooboistin bei den Wiener Symphonikern eine integrale Rolle spielt. Ihre Karriere hat sie nicht nur durch Europa, sondern auch durch Asien geführt, wo sie unter anderem vor beeindruckenden Zuschauermengen auftrat, sogar in einem Sportstadion in Taiwan.
Die gebürtige Gänserndorferin erzählt, dass sie mit der Geige begann und später zur Bratsche wechselte. Doch es war das Verlangen, individuelle Aufmerksamkeit zu erhalten, das sie zu einem Blasinstrument führte. Ihr Vater riet ihr zur Oboe, einem Instrument, das nicht nur weniger verbreitet ist, sondern auch eine einzigartige Klangfarbe bietet, die sie fasziniert. Mit 16 Jahren nahm sie den Oboenunterricht auf und absolvierte später ihr Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Die Reise zur Solooboistin
Galler-Guggenberger hebt hervor, dass die Oboe im Orchester oft die schönsten Melodien spielt. Diese Leidenschaft für ihr Instrument hat sie zum Unterricht angeregt, obwohl sie dies nur nebenbei tut. Ihre Erinnerung an die Bregenzer Festspiele, die sie seit ihrer Kindheit besucht, zeigt, wie sehr diese Erfahrungen Teil ihrer musikalischen Identität geworden sind.
Für die Leitung des Orchesters ist nicht unbedingt ein Abschluss im Konzertfach entscheidend. Der Auswahlprozess ist rigoros, mit Hunderten von Bewerbungen für einzelne Positionen. Viele Musiker werden aufgrund ihrer Fähigkeiten und nicht unbedingt ihres akademischen Grades ausgewählt, was zeigt, dass Können oft über Qualifikationen steht. Galler-Guggenberger erklärt, dass die ersten Runden des Probespiels anonym hinter einem Vorhang stattfinden, was den Druck auf die Kandidaten erhöht.
Jährlich spielt das Orchester etwa 160 Konzerte, wobei die meisten Auftritte in Europa und Asien stattfinden. Eine ihrer denkwürdigsten Erfahrungen war der Auftritt im County Stadium in Changhua, Taiwan, vor einer riesigen Menschenmenge. Dort wurden die Auftritte sogar auf Leinwänden für das Publikum im Freien übertragen, was für Galler-Guggenberger ein ganz neues Gefühl des Spielens bedeutete.
Die Corona-Pandemie brachte für Musiker weltweit große Herausforderungen. Ab dem ersten Lockdown im März 2020 gab es keine Auftritte mehr, und die Symphoniker mussten kreative Lösungen finden, um weiterhin mit ihrem Publikum in Kontakt zu bleiben. Galler-Guggenberger erinnert sich an die Erleichterung, als sie bald wieder auftreten konnten, wenn auch unter besonderen Bedingungen. Der Ausbruch wurde für sie auch zu einer Zeit der persönlichen Herausforderung, da sie mit kleinen Kindern zu Hause war, darunter Zwillinge.
Heute lebt sie mit ihrer Familie in Gänserndorf und genießt die Zeit in ihrer Heimatstadt. Ihre Schulzeit am Konrad-Lorenz-Gymnasium war prägend, und sie hat dort Freunde fürs Leben gefunden. Galler-Guggenberger ist der Überzeugung, dass die Disziplin, die sie dort gelernt hat, ihr in ihrer musikalischen Karriere von großem Nutzen war.
Wie es aussieht, ist Ines Galler-Guggenberger nicht nur eine talentierte Musikerin, sondern auch ein Vorbild für junge Menschen, die eine Karriere in der Musik anstreben. Ihre Lebensgeschichte spiegelt den Engagement und den Fleiß wider, die notwendig sind, um in der hohen Kunst der klassischen Musik erfolgreich zu sein. Die Kombination aus Leidenschaft, Ausbildung und harter Arbeit hat sie in die oberen Ränge der Musikwelt gebracht, wo sie nun eine führende Rolle spielt.
Weitere faszinierende Einblicke in ihr Leben und ihre Karriere findet man in einem Bericht auf www.noen.at.