Der Mainkai in Würzburg, ein beliebter Treffpunkt zwischen der Alten Mainbrücke und dem Alten Kranen, zieht viele Menschen an, die die Aussicht genießen und ein Feierabendbier trinken möchten. Doch dieser charismatische Ort hat ein ernsthaftes Problem: Die Kaimauer und angrenzenden Gebäude sind nicht mehr ausreichend gegen Hochwasser geschützt, wie Peter Wiegand vom Fachbereich Stadtplanung erklärt. Zudem sind viele Teile dringend renovierungsbedürftig. Das hat Studentinnen und Studenten des Studiengangs Geovisualisierung an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) motiviert, alternative Ideen für eine hochwassersichere Neugestaltung des Mainkais zu entwickeln.
Die jahrhundertealte Herausforderung des Hochwassers in Würzburg wird durch häufige Starkregenereignisse immer dringlicher. Die Studentinnen und Studenten haben in Kooperation mit der Stadt Würzburg an einem Projekt gearbeitet, das innovative Gestaltungsmöglichkeiten für die Uferpromenade aufzeigt. Diese Modelle sollen als Anregungen für eine tatsächliche Umgestaltung des Mainkais dienen und gleichzeitig zeigen, wie man die Stadt vor den Wassermassen schützen kann, ohne die Nutzung des Ufers einzuschränken. Die THWS teilte mit, dass die Lösungen eine bedeutende Rolle in der Diskussion um nachhaltige Stadtentwicklung spielen könnten.
Praktische Ansätze für den Hochwasserschutz
Die Projektarbeit trägt den Titel „Hochwasserschutz-Lückenschluss“, den Stefan Sauer, Dozent für Geovisualisierung, betreut. Er sieht in der Möglichkeit, die Fläche neu zu ordnen, eine einzigartige Chance, das Gebiet für die Bürger und Touristen funktional und ansprechend zu gestalten. Obwohl bereits zwischen 2000 und 2009 ein neuer Hochwasserschutz von der Alten Mainbrücke bis zur Löwenbrücke installiert wurde, sind die aktuellen Maßnahmen am Kranenkai nur unzureichend, da sie sich hauptsächlich auf die dort stehenden Gebäude stützen.
Vielfältige Ideen zur Neugestaltung
Im Rahmen des Projekts mussten die Studierenden bei der Entwicklung ihrer Entwürfe nicht nur den Hochwasserschutz berücksichtigen, sondern auch den Kontext von Tourismus, Verkehr und Naherholung in den Blick nehmen. Auffällig war, dass alle Konzepte die Schutzmauer von der Gebäudezeile wegführten, um im Hochwasserfall eine Rückstaufläche zu schaffen, die die Strömung des Wassers verlangsamen würde.
Einer der Studierenden, Til Sohla, entwarf umfassende Wasserflächen sowie naturnahe Grünflächen, die den Mainkai in einen attraktiven Ort für Badegäste und Wassersportler verwandeln könnten. Daria Hofmann hingegen stellte die Vision eines „Kultur-Kais“ vor, der Platz für kulturelle Ereignisse bieten und mit einer schwimmenden Bühne ausgestattet sein könnte, ganz in der Tradition ähnlicher Konzepte in Bregenz oder beim Würzburger Hafensommer. Nadja Püschner entwarf einen Mainkai ohne oberirdischen Verkehr, der stattdessen in einen unterirdischen Tunnel verlagert wird. Dies würde Raum für grüne Oasen, Cafés und Geschäfte schaffen und somit den direkten Zugang zum Main fördern.
Für weitere Details zu diesem Projekt und den kreativen Ideen der Studierenden informiert die Hochschule über die Fortschritte. Die Überlegungen, die rechtzeitig zu einem möglichen Umgestaltungsprozess beitragen könnten, zeigen vielversprechende Ansätze für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung in Würzburg. Diese Ziele sind besonders wichtig, um dem alten Problem der Hochwassergefahr auf innovative Weise zu begegnen und gleichzeitig die Lebensqualität am Mainkai zu verbessern. Weitere Informationen finden Sie in einem ausführlichen Artikel auf www.wuerzburgerleben.de.
Details zur Meldung