Bregenz

Rudolf Wacker im Leopold Museum: Die Magie der Neuen Sachlichkeit entdecken

Wien feiert eine spektakuläre Wacker-Retrospektive im Leopold Museum – über 250 Werke enthüllen die faszinierenden und düsteren Seiten des österreichischen Malers!

In Wien wird derzeit eine umfassende Retrospektive des bedeutenden Vorarlberger Malers und Zeichners Rudolf Wacker gezeigt. Unter dem Titel „Rudolf Wacker. Magie und Abgründe der Wirklichkeit“ führt die Ausstellung im Leopold Museum durch etwa 250 Exponate, die Wackers vielfältiges Schaffen als einen der wichtigsten österreichischen Beiträge zur Neuen Sachlichkeit in Europa präsentieren. Die Ausstellung beleuchtet zentrale Themen wie Stillleben, Landschaften sowie weibliche Akte und Selbstporträts.

Im Rahmen der Eröffnung des Museums teilte Direktor Hans-Peter Wipplinger mit, dass Wacker seit den 1950er Jahren nicht mehr in Wien ausgestellt wurde. Zudem hat Vorarlberg sich intensiv um die Aufarbeitung seines künstlerischen Nachlasses bemüht, und die Retrospektive in Wien wird als lange überfällig angesehen.

Einblicke in Wackers Leben und Kunst

Die Ausstellung behandelt auch Wackers künstlerische Anfänge und seine Erlebnisse während des Ersten Weltkriegs, als er in russische Kriegsgefangenschaft geriet. Hier entwickelte er seinen Stil weiter und fand seine spätere Frau, die Kunstgewerblerin Ilse Moebius, die ihn während seiner Karriere unterstützte. Wacker ist nicht nur als Maler und Zeichner bekannt, sondern auch als leidenschaftlicher Leser und kritischer Chronist seiner Zeit, wie seine Tagebücher und Briefe belegen.

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Ein zentrales Thema in Wackers Werk sind die Frauenbildnisse, in denen sich seine komplexen Ansichten zu Sexualität und Geschlechterrollen widerspiegeln. Dies reicht von einem idealisierten Frauenbild, beeinflusst durch seine eigenen Erfahrungen, bis hin zu einer Faszination für einen gewissen „weiblichen Charakter“. In seinen Bildern von Puppen und Landschaften findet sich zudem eine subtile Kritik an der Gesellschaft und den politischen Geschehnissen seiner Zeit.

Der Besucher kann in der Ausstellung auch den Wandel Wackers beobachten, wie seine Werke zunehmend die Bedrohung und Abgründe der Realität während der 1930er Jahre reflektieren. Diese Darstellungen sind nicht nur Ausdruck seiner Kunst, sondern auch ein Zeugnis seiner Zeit, in der er sich zunehmend dem Druck des nationalsozialistischen Regimes ausgesetzt sah.

Die Olivenbäume und zerklüfteten Gesichter in seinen Arbeiten aus den 1930er Jahren kommunizieren auf eindringliche Weise die schleichende Gefahr und Unsicherheit seiner letzten Lebensjahre. Seine Werke sind daher nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch eine Erinnerung an die Grauen und Herausforderungen, die Kunst und Menschheit miteinander verbinden.

Zur Ausstellung wurde ein Katalog in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht, der tiefere Einblicke in Wackers Leben und Kunst bietet, mit Fachbeiträgen von Kuratoren und Kunsthistorikern. Details zu der Ausstellung sind auf der offiziellen Website des Leopold Museums zu finden.

Für das Publikum, das an Kunst und Geschichte interessiert ist, stellt diese Retrospektive eine einmalige Gelegenheit dar, die vielschichtige Welt eines der bedeutendsten österreichischen Künstler der Neuen Sachlichkeit zu entdecken und zu verstehen. Hier geht es zur Ausstellungsseite.


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Quelle
nachrichten-heute.net

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