Bregenz

ÖFB-Reform: Neues Konzept ohne Ausschreibung und mit Fragen zur Professionalität

ÖFB plant eine umstrittene „Reform“ mit einem teureren Dreier-Vorstand ohne Ausschreibung – Bundesliga-Boss Christian Ebenbauer könnte das Ruder übernehmen!

In der letzten Sitzung des Präsidiums des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) wurden am Freitag grundlegende Veränderungen vorgeschlagen, die jedoch unter Experten als wenig konkret und nicht ausreichend wahrgenommen werden. Die Präsentation umfasste lediglich drei Punkte, die auf einer einzigen Folie zusammengefasst waren, und doch wecken sie erhebliche Fragen über die Zukunft des Fußballverbandes.

  • Ein geplanter Dreier-Vorstand würde anstelle der bisherigen zwei Geschäftsführer eingeführt werden. Dies könnte die Kosten für den ÖFB erhöhen, da mehr Personen in Führungspositionen auflaufen.
  • Das Präsidium soll in einen Aufsichtsrat „weiterentwickelt“ werden, was auf den ersten Blick innovativ erscheint. Bei näherer Betrachtung ist es jedoch eher eine kosmetische Veränderung, da bereits jetzt nur die beiden Geschäftsführer zeichnungsberechtigt sind.
  • Eine Reform der Komitee- und Kommissionssysteme wird ebenfalls angestrebt. Die Flexibilität der Kommissionen soll erhöht werden, die jedoch bereits bislang eine entscheidende Rolle im Entscheidungsfindungsprozess spielten.

Keine Transparenz bei Ernennungen

Ein besonders umstrittener Punkt ist, dass der neue Vorstandsvorsitzende ohne öffentliche Ausschreibung gewählt werden soll. Klaus Mitterdorfer, der Präsident des ÖFB, bestätigte dies nach der Sitzung, was bei Beobachtern Fragen zur angestrebten Professionalität aufwirft. Der Verband, der mit über 60 Millionen Euro Jahresumsatz operiert und in öffentlichem Interesse steht, könnte hier gegen Transparenzrichtlinien verstoßen.

Besonders ins Gewicht fällt die Tatsache, dass Christian Ebenbauer, der aktuelle Bundesliga-Boss und Mitglied des Präsidiums, als Favorit für die Rolle genannt wird. Seine Abstimmung für die Abbestellung der bisherigen Geschäftsführer sorgt für tiefere Bedenken und gibt Anlass zu Spekulationen über zu enge persönliche Verflechtungen.

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Entlassungen im Management

Die geplanten Veränderungen könnten auch das Ende für die derzeitigen Geschäftsführer Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold bedeuten. Während eine offizielle Kündigung noch aussteht, wurde Mitterdorfer mit der Aufgabe betraut, Gespräche über mögliche Weiterbeschäftigungen im neuen Rahmen zu führen. Es wird vermutet, dass hier eine weniger drastische Lösung gefunden wird, um ein besseres Licht auf die Umstrukturierungen zu werfen.

Falls Ebenbauer als neuer Vorstandsvorsitzender benannt werden sollte und dann Hollerer in den neuen Vorstand zurückholt, könnten Kritiker von einem „Mogelpackung“ sprechen. Dies wäre umso fragwürdiger, wenn Hollerer einfach die Position des Vorstandsvorsitzenden übernehmen würde.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass bis jetzt zwar ein Wille zur Veränderung signalisiert wurde, es jedoch an klaren, nachvollziehbaren Wegen fehlt, diese umzusetzen. Die Aufsichtsräte der Bundesliga, Philip Thonhauser und Christian Jauk, bezeichneten die Reform als „zahnlosen Tiger“, und trotz dieser Kritik stimmten sie letztlich zu.

Die Unklarheiten bezüglich der Inhalte und die mögliche Selbstbeschneidung der Kompetenzen durch die Landesverbandspräsidenten machen es schwierig, die Zukunft des ÖFB abzuschätzen. Wie sich diese Maßnahmen tatsächlich auswirken werden, bleibt abzuwarten, wie kurier.at berichtet.


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Quelle
kurier.at

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