Maria Stromberger, auch bekannt als der „Engel von Auschwitz“, hat kürzlich ein neues Denkmal erhalten. Diese feierliche Zeremonie fand am Freitag in der Nähe der Ortschaft Flattnitz in Kärnten statt. Stromberger, die als Krankenschwester im Konzentrationslager Auschwitz freiwillig tätig war, entschloss sich, den Insassen zu helfen, indem sie in der Lage war, Nahrungsmittel und Medikamente zu beschaffen. Sie lebte bis zu ihrem Tod in Bregenz.
Die Gedenkstätte wurde an einem Rastplatz an der Flattnitzer Landesstraße eingeweiht und vom Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz gesegnet. In seiner Ansprache beschrieb er Strombergers Lebensweg als „beeindruckendes Beispiel gelebter Barmherzigkeit und Nächstenliebe“. Dieser neue Ort des Gedenkens ergänzt die bereits bestehenden Ehrungen, wie die Gedenktafel im Innenhof des Klosters Wernberg aus dem Jahr 2016. Auch in Graz und Bregenz gibt es Straßen und Tafeln, die an ihren Mut erinnern.
Der Lebensweg von Maria Stromberger
Maria Stromberger wurde 1898 in Kärnten geboren und absolvierte ihre Ausbildung zur Krankenschwester im Sanatorium Mehrerau in Bregenz. 1942 kam sie in das Konzentrationslager Auschwitz, wo sie sich mutig dafür einsetzte, dass Informationen über die grausamen Zustände des Lagers nach außen gelangten. Stromberger sorgte auch dafür, dass verletzte Häftlinge die notwendige medizinische Versorgung erhielten, indem sie sie versteckte und pflegte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte sie eine ungewisse Zeit und wurde zunächst in ein Internierungslager gebracht. Erst durch Interventionen aus Polen wurde sie befreit. In den Jahren nach dem Krieg konnte sie aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr als Krankenschwester arbeiten und war als Textilarbeiterin tätig. 1947 trat sie als Zeugin im Prozess gegen den Lagerkommandanten Rudolf Höß auf.
Noch in den 1980er Jahren erhielt Stromberger die Anerkennung als Widerstandskämpferin. Historiker Harald Walser, der ein Buch über ihr Leben verfasst hat, stellte fest, dass die Tragödie vieler Widerstandskämpfer gegen das Dritte Reich oft erst nach Jahrzehnten thematisiert wird. Erst fast dreißig Jahre nach ihrem Tod wurde ihre Bedeutung in Vorarlberg wahrgenommen, und ihre Geschichte fand Erwähnung in einem Buch über humanitäre Hilfe als Form des Widerstands.
Die neue Gedenkstätte und die anhaltende Ehrung von Maria Stromberger durch die Gesellschaft tragen dazu bei, ihr bemerkenswertes Leben und ihre heroischen Taten in Erinnerung zu behalten. Es ist wichtig, solche Geschichten zu erzählen, denn sie sind ein Zeichen der Menschlichkeit in dunklen Zeiten und bieten tiefere Einsichten in den Widerstand gegen die Ungerechtigkeiten des Dritten Reiches.
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